Probleme aussitzen, das rächt sich
Den Herrenbachkanal in seiner heutigen Bauweise gibt es seit dem Jahr 1967. Die vielen großen Laubbäume, die heute am Kanaldamm stehen, wurden damals nicht etwa von der Stadt angepflanzt. Sie sind aus Samen gewachsen, die dort natürlich aufgegangen sind. Und dort konnten sie dann auch rund 50 Jahre lang wachsen, offenbar ohne dass sich die zuständigen Wasserbaubehörden um dieses Sicherheitsproblem nachhaltig gekümmert hätten.
Die Baumfällungen, die jetzt so für Ärger sorgen, wurden lange vertagt. Kein Wunder, denn wohl jeder in der Stadtverwaltung weiß, wie unbeliebt solche Eingriffe ins Grün in der Bevölkerung sind. Doch dann wurde das Grundstück am Herrenbach dem Grünamt zugeschlagen, das darüber mehr als unglücklich ist und die Zuständigkeit lieber heute als morgen wieder zurückgeben würde. Erst nach der Übergabe ans Grünamt wurde übrigens mit den Fällungen Druck gemacht. Umweltreferent Reiner Erben ist damit der „Dumme“. Er muss offensichtlich die Suppe auslöffeln, die ihm andere mit eingebrockt haben. Mit all seinen Versuchen, doch noch einen Kompromiss zu erreichen, lief er bislang ins Leere.
Eine gute Zusammenarbeit zwischen städtischer Bauverwaltung und Umweltverwaltung stellt man sich anders vor. Nun ist der Verdruss vieler Anwohner am Herrenbach über die Vorgehensweise der Stadt riesengroß. Es rächt sich, wenn man versucht, Probleme auszusitzen.