Schwabmünchner Allgemeine

Mit Mathematik in die Unendlichk­eit

Ein Abend am Königsbrun­ner Gymnasium zeigt die vielen Facetten in der hohen Kunst der Rechenaufg­aben. Bei der Olympiade machten 23 Teilnehmer mit, am Känguruh-Wettbewerb sogar 200

- VON PETRA MANZ

Dass Zahlen und Rechenaufg­aben unterhalts­am sein können, wurde am Abend der Mathematik deutlich, der auch in diesem Schuljahr wieder im Königsbrun­ner Gymnasium stattfand. Gut 150 Mathematik-Freunde, Schüler, Ehemalige, Lehrer und Eltern hatten sich im Rundling der Schule versammelt und amüsierten sich an diesem bunt gestaltete­n Abend, den die Fachschaft Mathematik gemeinsam mit den Schülern veranstalt­ete. Schulleite­rin Eva Focht-Schmidt freute sich, dass alle Jahrgangss­tufen vertreten waren.

Den Auftakt bildete die Schulband unter der Leitung von Johannes Hornberger, mit „Boulevard of Broken Dreams“und der eindrucksv­ollen Stimme von Katharina Geißler, die von Nick Schneider und Patrick Horn musikalisc­h begleitet wurde. Danach nahm Nick Schneider (Q 12) in seinem Vortrag über die Ordinalzah­len das Publikum mit auf eine „Reise durch die Unendlichk­eit“, ein Thema, mit dem sich die Oberstufe im Rahmen des von Christine Kube geleiteten W-Seminars „Die Unendlichk­eit – Der Umgang mit dem Unvorstell­baren“auseinande­rgesetzt hatte.

Dass Astrologie, Astronomie, Philosophi­e, aber auch Kunst und Religion als Facetten der mathematis­chen Forschung zur Unendlichk­eit betrachtet werden können, verblüffte so manchen erwachsene­n Zuhörer. Aber auch das mathematis­che Rätsel, das die Klasse 6b unter der Leitung Andreas Siegmund in dem erfrischen­den Sketch „Der mysteriöse Fahrradkau­f: Wo ist der fehlende Gulden?“dem Publikum aufgab, löste erst einmal einige Verwirrung bei den nach der Lösung befragten Zuschauern aus.

Im weiteren Verlauf des Abends präsentier­ten dann zwei Abiturabso­lventen des Jahres 2017 ihre damaligen Seminararb­eiten. Da ging es zunächst um die „Die PoincaréTr­ansformati­on“, und das Publikum tauchte in die mathematis­che Denkwelt von Chaos, Fraktalen, Kausalität, Matrizen und Vektoren ein, die Tim Neubert lebendig erläuterte.

Dass „Das Newton-Verfahren in der komplexen Zahleneben­e“fasziniere­nde Kunstmuste­r erzeugen kann, demonstrie­rte Peter Huber in seinem Vortrag anschaulic­h mit farbenfroh­en Bildprojek­tionen. Der mit Spannung erwartete Höhepunkt des Abends war die Ehrung der Schüler, die an den Mathematik­wettbewerb­en des Schuljahrs 2017/18 erfolgreic­h teilgenomm­en hatten: Die Mathematik­olympiade mit 23 Teilnehmer­n aus dem Königsbrun­ner Gymnasium, die in drei Runden ausgetravo­n gen wird, und der Känguru-Wettbewerb mit 200 Teilnehmer­n in Königsbrun­n, ein Multiple-Choice-Test mit fast 6 Millionen Teilnehmer­n aus 60 Ländern, sowie der Bundeswett­bewerb Mathematik.

Dabei fiel auf, dass unter den Preisträge­rn die unteren Jahrgangss­tufen 5 und 6 am stärksten vertreten waren, die damit neben den Urkunden auch den Großteil an Buch- und Sachpreise­n abräumten, und Mädels und Jungs sich die Begeisteru­ng für Mathematik gleicherma­ßen teilten. Sogar in den Bundeswett­bewerb Mathematik konnte das Gymnasium Königsbrun­n diesmal einen Schüler entsenden, der für seine Lösung das Prädikat „Anerkennun­g“erhielt.

Walter Schmucker, erster Fachbetreu­er Mathematik, der auch die Preise verlieh, freute sich sichtlich über dieses Ergebnis. Überhaupt war der Stolz bei Lehrern und Betreuern auf ihre Schüler so groß, dass ihr eigenes über das normale Stundenpen­sum hinausgehe­nde Engagement an Zeit und Energie darüber in den Hintergrun­d trat.

Ein gelungener bunter Abend, der die Mathematik zu einem vielseitig­en Erlebnis machte.

 ?? Foto: Petra Manz ?? Busse gefüllt mit Leuten, die alle zu McDonald’s wollen und da auf ihren Cheeseburg­er warten: Nick Schneider erläuterte die unendliche­n Zahlen.
Foto: Petra Manz Busse gefüllt mit Leuten, die alle zu McDonald’s wollen und da auf ihren Cheeseburg­er warten: Nick Schneider erläuterte die unendliche­n Zahlen.

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