Das Feuerwehrfahrzeug fährt nach Afrika
Die Freiwillige Feuerwehr spendet einen Bus an den Verein „Meilen für Kinder der Welt“
Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, als die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Rainer Schmid und Thorsten Hahn zusammen mit Bürgermeister Franz Feigl das rote Feuerwehrauto an den Verein Meilen für Kinder der Welt übergeben. „18 Jahre war das gute Stück bei rund 30 Prozent aller Einsätze mit dabei,“erklärt Schmid. Vor allem bei sogenannten Kleineinsätzen rückten fünf Feuerwehrleute mit dem roten VW-Bus aus.
Jetzt steht das Gefährt auf dem Hof der Feuerwehr, aufbereitet und glänzend sauber, und hat acht Sitzplätze zu bieten. Die hintere Sitzbank wurde wieder installiert. Während seiner Zeit als Feuerwehrauto wurde der Platz für Zubehör benötigt.
Dafür, dass sich die Floriansjünger nicht nur von dem Transporter trennen, sondern ihn auch noch blank gewienert spenden, will sich Roland Krätschmer als Vorsitzender des Benefiz-Vereins für Menschen in Gambia zusammen mit seiner Frau Anita gerne revanchieren. „Die Damen und Herren von der FFW mögen fränkische Bratwürstchen und Semmeln dazu, deshalb werde ich persönlich zu einem Grillfest einladen“, teilt er mit.
Fröhlich geht es bei der Spendenübergabe zu, trotz aller Wehmut. Denn die Kommandanten wissen, dass ihr altes Fahrzeug nicht ausgeschlachtet wird, sondern in gut eineinhalb Jahren eine sehr weite Reise antritt. Am Zielort Banjul in Westafrika, rund 7500 Kilometer von Königsbrunn entfernt, wird es versteigert, gemeinsam mit den anderen Fahrzeugen, die der Verein für die Benefiz-Rallye Dresden-Banjul noch sucht.
Der Erlös geht an die Hilfsprojekte des Vereines. „Wir freuen uns, dass mit unserem Feuerwehrfahrzeug Hilfe in Afrika geleistet wird“, erklärt Rainer Schmid. Bürgermeister Franz Feigl sieht das genauso und hat deshalb sein Okay zur Spende gegeben. In seinen Augen sei es besser, die Menschen in ihrer Heimat zu unterstützen und ihnen dort eine Zukunft zu geben, als dass sie ihre Heimat verlassen müssen.
Bis zur nächsten Benefiz-Rallye geht noch einige Zeit ins Land und es ist im Moment nur ein Abschied auf Raten. Krätschmer wird den Bus auf eigene Kosten zulassen, Versicherung und Steuern bezahlen und mit entsprechenden Folien so verändern, dass zu sehen ist, dass es ein Feuerwehrfahrzeug war, jetzt aber ein Ziviltransporter ist. „Das ist auch zugleich Werbung für unseren Verein“, erklärt er.
Für die große Fahrt muss der Bus noch wüstentauglich verändert werden – er wird höhergelegt, bekommt einen Ölwannenschutz und wird innen so umgebaut, dass Krätschmer und seine Frau dort schlafen können. Ob das Fahrzeug in Gambia als ziviles Gefährt oder wieder als Feuerwehrauto seine Bestimmung finden wird, ist noch völlig offen.