Schwabmünchner Allgemeine

Das Feuerwehrf­ahrzeug fährt nach Afrika

Die Freiwillig­e Feuerwehr spendet einen Bus an den Verein „Meilen für Kinder der Welt“

- VON CLAUDIA DEENEY www.meilen fuer kinder.de

Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, als die Kommandant­en der Freiwillig­en Feuerwehr (FFW) Rainer Schmid und Thorsten Hahn zusammen mit Bürgermeis­ter Franz Feigl das rote Feuerwehra­uto an den Verein Meilen für Kinder der Welt übergeben. „18 Jahre war das gute Stück bei rund 30 Prozent aller Einsätze mit dabei,“erklärt Schmid. Vor allem bei sogenannte­n Kleineinsä­tzen rückten fünf Feuerwehrl­eute mit dem roten VW-Bus aus.

Jetzt steht das Gefährt auf dem Hof der Feuerwehr, aufbereite­t und glänzend sauber, und hat acht Sitzplätze zu bieten. Die hintere Sitzbank wurde wieder installier­t. Während seiner Zeit als Feuerwehra­uto wurde der Platz für Zubehör benötigt.

Dafür, dass sich die Floriansjü­nger nicht nur von dem Transporte­r trennen, sondern ihn auch noch blank gewienert spenden, will sich Roland Krätschmer als Vorsitzend­er des Benefiz-Vereins für Menschen in Gambia zusammen mit seiner Frau Anita gerne revanchier­en. „Die Damen und Herren von der FFW mögen fränkische Bratwürstc­hen und Semmeln dazu, deshalb werde ich persönlich zu einem Grillfest einladen“, teilt er mit.

Fröhlich geht es bei der Spendenübe­rgabe zu, trotz aller Wehmut. Denn die Kommandant­en wissen, dass ihr altes Fahrzeug nicht ausgeschla­chtet wird, sondern in gut eineinhalb Jahren eine sehr weite Reise antritt. Am Zielort Banjul in Westafrika, rund 7500 Kilometer von Königsbrun­n entfernt, wird es versteiger­t, gemeinsam mit den anderen Fahrzeugen, die der Verein für die Benefiz-Rallye Dresden-Banjul noch sucht.

Der Erlös geht an die Hilfsproje­kte des Vereines. „Wir freuen uns, dass mit unserem Feuerwehrf­ahrzeug Hilfe in Afrika geleistet wird“, erklärt Rainer Schmid. Bürgermeis­ter Franz Feigl sieht das genauso und hat deshalb sein Okay zur Spende gegeben. In seinen Augen sei es besser, die Menschen in ihrer Heimat zu unterstütz­en und ihnen dort eine Zukunft zu geben, als dass sie ihre Heimat verlassen müssen.

Bis zur nächsten Benefiz-Rallye geht noch einige Zeit ins Land und es ist im Moment nur ein Abschied auf Raten. Krätschmer wird den Bus auf eigene Kosten zulassen, Versicheru­ng und Steuern bezahlen und mit entspreche­nden Folien so verändern, dass zu sehen ist, dass es ein Feuerwehrf­ahrzeug war, jetzt aber ein Ziviltrans­porter ist. „Das ist auch zugleich Werbung für unseren Verein“, erklärt er.

Für die große Fahrt muss der Bus noch wüstentaug­lich verändert werden – er wird höhergeleg­t, bekommt einen Ölwannensc­hutz und wird innen so umgebaut, dass Krätschmer und seine Frau dort schlafen können. Ob das Fahrzeug in Gambia als ziviles Gefährt oder wieder als Feuerwehra­uto seine Bestimmung finden wird, ist noch völlig offen.

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Foto: Claudia Deeney Bei der Übergabe des Feuerwehrf­ahrzeugs waren dabei: (von links) die Kommandan ten der Freiwillig­en Feuerwehr Königsbrun­n Thorsten Hahn und Rainer Schmid, Bür germeister Franz Feigl, Roland Krätschmer (Vorsitzend­er des Vereins Meilen für Kin der der...

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