Große Übung über Kreisgrenze hinweg
Sieben Feuerwehren zeigten bei Immelstetten einen schwierigen Löscheinsatz in abgelegenem Weiler
Eine große Gemeinschaftsübung zeigte die Einsatzbereitschaft der Wehren von Markt Wald, Anhofen, Immelstetten und Oberneufnach. Als Gäste waren die Feuerwehren von Ettringen, Mittelneufnach und Reichertshofen dabei. „Brandobjekt“war eine Maschinenhalle von Christian Haider auf dem „Buchhof“, der sich östlich von Immelstetten auf einer Anhöhe befindet. An der Großübung waren 120 Einsatzkräfte, darunter auch sechs Feuerwehrfrauen mit acht Fahrzeugen beteiligt.
Der „Buchhof“, bestehend aus den Anwesen Haider und Nieberle, liegt nur etwa 400 Meter östlich von Immelstetten, gehört aber zur Gemeinde Mittelneufnach. Diese ist bereits im Landkreis AugsburgLand. Da die beiden Höfe nur über eine private Trinkwasserversorgung verfügen und an kein Wassernetz angeschlossen sind, ist hier der Brandschutz besonders wichtig, erläutert Immelstettens Kommandant Zeno Zech, der für Planung und Einsatzleitung der Großübung zuständig war.
Um bei einem Brandfall schnell mit effektiver Löschtätigkeit beginnen zu können, versenkte die Immelstettener Wehr bereits 2001 einen Öltank mit 50 000 Litern Fassungsvermögen. Gespeist wird dieser von der Regenrinne einer Maschinenhalle. Dadurch ist dieser stets gut gefüllt und bildet ein wichtiges Wasserreservoir, auf das sofort zugegriffen werden kann.
Ein weiteres Vorhaben Zechs war der Versuch, von der Zusam her zwei Schlauchleitungen zum Buchhof aufzubauen, um von dort aus die Versorgung mit Löschwasser zu sichern. Dies erfordert von den Leuten einige Kondition, da die Bergund Talstrecke immerhin rund 450 Meter lang ist und ein Höhenunterschied von gut 45 Metern überwunden werden muss.
Dies gelang den Oberneufnachern hervorragend, die gut eingespielt in knapp 15 Minuten mit ihren Stahlrohren eine Verbindung hergestellt hatten. Die zweite B-Leitung baute die Wehr aus Ettringen mit flexiblen Schläuchen und mithilfe eines Schlauchwagens auf.
Markt Wald und Reichertshofen hatten unterdessen Wasser aus der Zusam entnommen und versorgten die Löschtrupps von Ettringen und Oberneufnach mit gut 2000 Litern Wasser pro Minute am „Brandplatz“.
Die Immelstetter zapften den Erdtank an und starteten einen Erstangriff auf das Übungsobjekt, was bestens klappte. Kurz darauf versenkte auch Mittelneufnach ihre Saugleitung in den Wasservorrat. Die Entnahme betrug nun 5000 Liter Wasser pro Minute. Währenddessen waren bereits sechs Landwirte unterwegs und karrten in ihren Pumpfässern Nachschub herbei. Dieser ergoss sich innerhalb kurzer Zeit in den Erdtank, sodass dieser stets gut gefüllt war.
Parallel dazu suchten die Mittelneufnacher Atemschutzträger eine vermisste Person in der durch einen Blitzschlag in Flammen stehenden Maschinenhalle. Schwierigkeit war, dass diese total verraucht war. Nach kurzer Zeit aber war der ÜbungsVerletzte geborgen und erstversorgt. Mit zwölf C-Rohren wurde der „Brand“bekämpft. Nach gut vierzig Minuten hieß es: „Wasser halt und abbauen!“
Kreisbrandmeister Johann Schmid aus Ettringen, der als neutraler Beobachter fungierte, sprach bei der Manöverkritik den 120 Helfern nur Lob und Anerkennung aus. Die landkreisübergreifende Übung nannte er realitätsnah und sehr wertvoll. Dies taten auch die Zweiten Bürgermeister Michael Hartmann (Markt Wald) und Bernhard Kugelmann (Mittelneufnach) sowie Einsatzleiter Zeno Zech.