Kloster am Knick
Weltenburg ist ein Alleskönner
Fahrräder? Natürlich können die mit auf das Ausflugsschiff, sagt die Dame am Kassenhäuschen. In Kelheim, wo die Altmühl in die Donau fließt und die Radler der Flussradwege zusammentreffen, ist man über solche Anfragen nicht weiter erstaunt. Die Schiffstour durch den Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg ist hier der Renner. Alle halbe Stunde legt ein Schiff in Kelheim ab und auf dem Aussichtsdeck der weißen Schiffe sitzen japanische Reisegruppen, Amerikaner auf Nostalgietrip, dann die Radler und dazu auch viele Bayern. Das Kloster Weltenburg ist nicht nur Wallfahrtsort, sondern auch für sein dunkles Bier berühmt, das die Benediktinermönche noch immer hier brauen.
Die Bootstour durch die Weltenburger Enge ist schlichtweg nichts anderes als beeindruckend. Hoch ragen die Felsen zu beiden Seiten auf, dahinter bewaldete Hügel. Der Donaudurchbruch ist Naturschutzgebiet und der letzte ursprüngliche Abschnitt des Flusses in Bayern. Vor 200000 Jahren suchte sich ein Nebenarm der Urdonau den Weg durch das Gestein und schuf so das heutige Flussbett.
Das Kloster Weltenburg liegt nur wenige Fahrminuten hinter dem Durchbruch. Dass es von und mit der Donau lebt, davon zeugen die Hochwassermarken an der Kirche und im Biergarten die vielen geleerten Bierkrüge. 600000 Besucher fluten jährlich das Kloster, vielleicht auch, weil es ausgesprochen fotogen, nur durch einen Kieselstrand getrennt, direkt an einem Knick der Donau liegt. Das Besucherzentrum im historischen Felsenkeller informiert über die wechselhafte Geschichte. Prunkstück ist jedoch die Kirche St. Georg, die von den Gebrüdern Asam ausgestaltet wurde. Im Kloster leben übrigens noch sieben Benediktinermönche.
Mit den Rädern geht es dann auf einer Zille über die Donau, einen langen, steilen Anstieg hinauf bis zur Freiheitshalle und eine rauschende Abfahrt wieder hinunter nach Kelheim.