Freiwillig ändert sich nichts
VON MICHAEL BÖHM bmi@augsburger allgemeine.de
Neun von zehn Verkehrsunfällen sind auf menschliches Versagen zurückzuführen, sagen Experten. Daran werden wohl auch technische Sicherheitssysteme in Autos oder Lastwagen nichts ändern. Und dennoch wäre es unverzeihlich, auf diese zu verzichten. Egal ob Sicherheitsgurt, Airbag, Alkohol- oder Handyverbot am Steuer – kritisch beäugt wurden anfangs die meisten Maßnahmen, die für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen sollen. Trotzdem retten sie Tag für Tag viele Leben. Selbiges gilt für die Abbiegeassistenten in Lastwagen, die vor Personen im toten Winkel warnen.
Dass diese Systeme bislang auf freiwilliger Basis eingebaut werden, ist nicht zufriedenstellend. Die Technik gibt es seit Jahren, aber nur wenige Laster haben sie eingebaut. Gleichzeitig steigt die Zahl der toten Radler und Fußgänger, die von abbiegenden Lastern übersehen wurden. Der Einsatz des Verkehrsministers und das Mitmachversprechen einiger Unternehmen sind lobenswert. Aber sinnvoll, gerecht und nachhaltig ist nur eine Regelung, die für alle gleichermaßen gilt. Die Entscheidung für mehr Sicherheit sollte nicht in den Händen einzelner Unternehmen liegen, denen im Zweifel der eigene Geldbeutel näher ist als das theoretische Risiko eines Unfalls. Haben Sie Fragen und Anregungen? Sprechen Sie mit der Redaktion. Heute ist für Sie zwischen 14 und 15 Uhr am Telefon: Stephanie Sartor