Mister Mathe geht nach mehr als 30 Jahren
Mit Gerhard Palme verlässt ein Urgestein die Schwabmünchner Schule. Marianne Mayer wird seine Nachfolgerin
Diesmal betrifft es vor allem den notwendigen Umbau der Schulleitung, der einen schmerzlichen Abschied bringt, aber auch positive Signale für die Zukunft setzt.
Mit dem stellvertretenden Schulleiter Gerhard Palme verlässt ein Urgestein das Leonhard-WagnerGymnasium. Er geht nach 36 Jahren Schuldienst in den wohlverdienten Ruhestand. Der gebürtige Schwäbisch Gmündner begann nach Studium, Referendariat und erster Stelle in München 1984 seine Schwabmünchner Laufbahn, also noch zu Zeiten der Gesamtschule. Obwohl er eigentlich lieber Latein und Griechisch studiert hätte, wurde er Mathematik-, Physik- und Ethik-Lehrer, und das, wie er sagt, mit Leib und Seele. Dass er nicht nur hervorragenden Unterricht hielt, sondern auch eine wichtige Stütze für die Schulleitung sein konnte, erkannten seine Chefs schon früh und betrauten ihn mit diversen Zusatzaufgaben.
Oberstudiendirektorin Germana Winkelbauer berief ihn schließlich 2001 in die Schulleitung, in der er neben Stundenplanung noch eine ganze Reihe anderer Aufgaben bekam: Personalfragen, Unterrichtsverteilung, Vertretungs- und Terminplanung, Statistiken, ständiger Stellvertreter im Amt und, und, und. „Er war die perfekte Besetzung, loyal, hilfsbereit, konnte ums Eck denken, identifizierte sich völlig mit seinen Aufgaben und wurde zum Freund“, so Winkelbauer. Genau diese Einschätzung teilt auch der jetzige Schulleiter, Alexander Pfaffendorf, und nennt Palme „die Seele des operativen Geschäfts“. Deshalb ist er auch sehr dankbar, dass sein derzeitiger Stellvertreter trotz seiner Pensionierung zum 1. August der Schule mit seinem Wissen noch erhalten bleibt, bis zum Schuljahresbeginn 2018/19 teilweise in seinen bisherigen Aufgaben und danach als wichtiger Berater.
„Ich werde die Schule vermissen. Nicht die Statistiken und ähnliche Aufgaben, aber die Schüler, den Unterricht, die Gespräche mit Kollegen und vieles mehr. Beispielsweise die Romfahrten und die Abiturfeiern, bei denen es auch immer wieder zu schönen Begegnungen mit ehemaligen Schülern kam“, sagt Palme. Er verlässt also mit einem „ambivalenten Gefühl“die Schule und Pfaffendorf sagt dazu: „Es ist für uns noch nicht vorstellbar, wie es ohne seine akribische und perfekte Arbeit sein wird.“
Vorstellen kann er sich dagegen umso besser, dass Palmes Nachfolgerin, Marianne Mayer, die ideale Nachbesetzung ist. „Sie hat sich neben ihrer Lehrtätigkeit in den Fächern Deutsch und Religion schon seit 2004 als Mitarbeiterin in der Schulleitung hervorragend bewährt. Sie ist das Gesicht der Schule und macht deren Geist aus. Ich bin sehr froh, dass sie sich gegen eine große Zahl von hochkarätigen Bewerbern aus ganz Bayern durchsetzen konnte.“
Karriere machen, das stand bei Mayer nicht im Vordergrund, als sie sich auf die Stelle nach reiflicher Überlegung und viel Zuspruch der Kollegen sowie des Chefs bewarb. Die gebürtige Klimmacherin, die am LWG schon ihre Gymnasialzeit verbracht hat und dort seit 1988 unterrichtet, stimmte ihrer Berufung auch nur zu, nachdem ihr zugesichert wurde, dass sie ihre bisherigen Aufgaben wie Inklusion, Schülerberatung und Elternangelegenheiten behalten darf. Deshalb erfolgt jetzt auch eine operative Umstrukturierung in der Schulleitung, die zudem erweitert wird.
Noch sieht die Mutter von zwei Kindern, die auch schon zwei Enkelkinder hat, all das, was auf sie zukommt, „ganz entspannt“, geht aber mit Respekt an ihre zukünftigen, noch verantwortungsvolleren Aufgaben heran. Doch: „Ich bedauere die Pensionierung von Gerhard Palme. Ich habe viel von ihm gelernt.“Nichtsdestotrotz steht die Freude auf all das, was da kommt, bei ihr im Vordergrund, denn sie fühlt sich an diesem Gymnasium sehr wohl. Das hat sie mit Pfaffendorf gemeinsam: „Wir sind hier ein hervorragendes Team, nicht nur in der Schulleitung, sondern auch mit den übrigen Kollegen und Schülern. Unsere Schule hat in der Öffentlichkeit einen hervorragenden Ruf, auch dank unserer vielen zusätzlichen Veranstaltungen wie Konzerte und Theateraufführungen. Unseren Ruf wollen wir behalten und noch verbessern.“