Immer selbstständiger den „Balanceakt Leben“angehen
An der Mittelschule Königsbrunn freut man sich, dass viele Ehemalige schon einen Ausbildungsplatz haben. Was die Absolventen an guten Wünschen mit auf den Weg bekamen und warum Steine im Weg kein Problem sein sollten
„Wir sind eine der besten Schulen Bayerns“, das sagte bei der Abschlussfeier der Mittelschule Königsbrunn Bernadette Lechner. Die Elternsprecherin erntete für diese wohlbegründete Aussage zustimmenden Applaus von den anwesenden Absolventen, ihren Eltern und Angehörigen, sowie Lehrern und Rektorin Gisela Ehrentreich.
Lechner nutzte die Gelegenheit, den Abschluss-Schülern nicht nur alles Gute für die Zukunft zu wünschen, sondern auch darauf hinzuweisen, dass die Mittelschule mit dem Berufswahlsiegel Bayern ausgezeichnet ist. Dieses Siegel erhalten Schulen, die die Berufs- und Studienorientierung übergreifend in ihrem Schulsystem verankert haben und in besonderer Weise berufliche Praxiserfahrung ermöglichen. Als Beispiel für die Schule nannte Lechner den Lehrstellenakquisiteur Helmut Pfannerstill. Dank des Engagements der Schule stehen auch in diesem Jahr für fast alle Absolventen die weiterführenden Wege in Ausbildung oder Unterricht fest.
Und auf diesen Wegen wird es wohl nicht ausbleiben, dass der ein oder andere Stein auftauchen wird, wie Gisela Ehrentreich in ihrer persönlich gehaltenen Ansprache erklärte: „Steigen Sie auf den Stein, genießen Sie die Aussicht und lächeln Sie und gehen weiter“, lautet der Ratschlag der Rektorin. Die Kindheit und Schulzeit verglich sie mit einem Balanceakt. Egal, ob es um die Einteilung von Freizeit für sich selbst oder aufgewendete Lernzeit, ob es um den Aufwand für die sozialen Netzwerke oder die tatsächlich persönlich gehaltenen Kontakte ginge. Bis zum Abschluss hätten Eltern und Angehörige geholfen, die richtige Balance zu finden. In Zukunft müssen die jungen Menschen diesen Akt immer selbstständiger für sich entscheiden. „Das Leben ist wie Fahrradfahren: Um die Balance zu halten musst du in Bewegung bleiben“, zitierte Ehrentreich Albert Einstein und bat ihre nun ehemaligen Zöglinge, sich auch bei den Eltern für die bisherige Hilfestellung zu bedanken.
Bürgermeister Franz Feigl knüpfte ebenfalls an diesen Gedankengang an und betonte, dass diese Hilfe und das Engagement vonseiten der Angehörigen und auch der Lehrer keine Selbstverständlichkeit sei, genauso wenig wie Smartphones vom Himmel fallen würden. Als Stichpunkte und Fragestellungen gab er unter anderem den jungen Menschen mit auf den Weg: „Wie viel Zeit verbringe ich mit Whats– App, wie viel gebe ich von meinem Privatleben in Social Media frei?“und sagte abschließend: „Gehen Sie Ihren Weg, vergessen Sie die Schule und die Stadt Königsbrunn nicht.“
Unvergesslich wird den schick, teils in Abendkleidung gewandten jungen Menschen sicher ihre Abschlussfeier bleiben, die mit einem Gottesdienst in der evangelischen St.-Johannes-Kirche begann. Mit
dem Segen von Pfarrer Ernst Sperber begann ein neuer Abschnitt, der musikalisch schon mal recht beschwingt und modern durch die Schulband seinen Anfang nahm. Nach einem Sektempfang im Freien hinter der Kirche, ging es dann zum Tanzsportclub Dancepoint, wo die Mittelschule traditionell ihren festlichen Abschlussball gestaltete und die nun ehemaligen Schüler im wahrsten Sinne des Wortes in ihre neuen Lebensabschnitte tanzten.
Hilfe und Engagement sind keine Selbstverständlichkeit