Schwabmünchner Allgemeine

Barfußläuf­er beim Kindertria­thlon

In Schwabmünc­hen misst sich der Nachwuchs in sportliche­n Diszipline­n. Der olympische Gedanke zählt

- Schwabmünc­hen

„Los, los, los, die starten gleich“, treibt eine Mutter ihren Sprössling ans Schwimmerb­ecken des Warmwasser­freibads Schwabmünc­hen: Es ist wieder Kindertria­thlon des ADAC-Ortsclubs Schwabmünc­hen. Und es herrscht große Aufregung.

„Auf die Plätze, fertig, looos!“Auch wenn das Kommando für die erste Disziplin des Kindertria­thlons nicht ganz korrekt ist, die Jungs und Mädels im Becken wissen genau, was los ist, und stürzen sich beim Startschus­s in die Fluten. Sie durchfurch­en das Wasser gekonnt oder auch mit Freistilte­chniken der besonderen Art. Macht nichts, wichtig ist nicht wie, sondern dass die Jüngsten die 50 Meter möglichst schnell hinter sich bringen. Dann die nächste Herausford­erung: das Umziehen fürs Radeln. Manche Kinder werden gleich von mehreren Hilfskräft­en umringt. Da zerrt der Eine an der Badehose, der Nächste rubbelt den Nachwuchs mit dem Handtuch trocken, der Dritte hilft dem Kleinen mit nassen Füßen in die Sportschuh­e, der Vierte streift das Trikot über und der Fünfte schickt gute Wünsche auf dem Weg zum Rad hinterher.

Nichts wie rauf auf das Fahrrad und in die Pedale getreten. Das Malheur folgt nur Sekunden später: „Mein Rad ist nicht da“, schreit ein Junge tränenüber­strömt. Tatsächlic­h gab es eine Verwechslu­ng. Schnell ein anderes Rad, das grade nicht benutzt wird, gesucht und ab geht es auf die Reise – vorbei an teilweise verständni­svollen, teilweise schimpfend­en Autofahrer­n, die kurz wegen der jungen Sportler warten müssen. Als der Letzte der Gruppe auf sein Fahrrad steigt, biegt der Erste schon wieder Richtung Wechselpla­tz ein. Eine Karambolag­e kann dank der Fahrkünste der beiden Kinder gerade noch verhindert werden. Das Rad und den Helm einfach weggeworfe­n und losgerannt. Warum gleich zwei Kinder ihre Schuhe wegwerfen und sich barfuß auf die teilweise steinige Wegstrecke machen, erschließt sich niemandem und wird mit einem Fingerzeig kommentier­t: „Schau mal, der rennt ohne Schuhe.“

Im Organisati­onsteam wird jeder Athlet, der durchkommt, registrier­t, damit keiner verloren geht. Der Letzte ist durch. Pause. Nein, da rennt schon der Schnellste am Feldgieß entlang Richtung Ziel. Begeisteru­ngsstürme und eine Fangruppe begleiten ihn. Auch die Barfußläuf­er haben sich wacker gehalten und werden mit Applaus begrüßt, ebenso ein Mädchen, das mit einem Schuh in der Hand und deswegen leicht hinkend schnell durchs Ziel läuft.

Die Arme der Mütter, Väter, Omas und Opas streben weit geöffnet auf ihre Sprössling­e zu, sie in selbige schließend und für ihre tolle Leistung beglückwün­schend, egal, welcher Platz erreicht wurde. Der olympische Gedanke „Dabei sein ist alles“zählt. Mit Spannung erwarten alle die Siegerehru­ng, weil der Platz doch von Interesse ist und alle ein Üb er raschungs geschenk paket bekommen, das dieRai ff eisenb an kg es ponsert hat. Esga bauch Sonderprei­se: für den schnellste­n Jungen und für das schnellste Mädchen – je eine Saisonkart­e für das Schwabmünc­hner Freibad erhielten Hanna Reiß und Markus Jauernik. Sie strahlten vor Freude und sprangen jubelnd vom Podest.

Begeistert verlassen die 34 Kinder mit Fangemeind­e den Ort ihres Triathlons und erzählen mehr oder weniger erschöpft ihre Erlebnisse auf den drei Strecken. Auch für die vielen Helfer war es ein anstrengen­der Tag. „Am wichtigste­n ist, dass sich niemand verletzt hat“, sagt Herbert Wilhelm.

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Viel Spaß hatten die Teilnehmer beim Kindertria­thlon des ADAC Ortsclubs Schwabmünc­hen.
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Fotos: Radloff
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