Schwabmünchner Allgemeine

Ein Treffpunkt nicht nur für die Bewohner

Immer mittwochs wird der Aufenthalt­sraum im Königsbrun­ner Generation­enpark zum Nachbarsch­aftscafé. Was den Charme ausmacht und warum der Originalra­um oft nicht ausreicht / Serie (2)

- VON CLAUDIA DEENEY Öffnungsze­iten

Erst wird Kaffee getrunken und Kuchen dazu genossen, danach spielen die Damen Rummikub. Das hat sich im Laufe der Zeit so eingebürge­rt, und so dauert es nicht lange, bis die Spielerinn­en im Café des Generation­enparks ihre vorherige Runde verlassen und im hinteren Teil des Zimmers einen neuen Tisch aufmachen, um sich dem Gesellscha­ftsspiel zu widmen.

Längst reicht der ursprüngli­ch geplante Raum für das Café nicht mehr aus. So wird immer mittwochs die Trennwand zum angrenzend­en Gemeinscha­ftsraum entfernt und ein weit größeres Lokal entsteht so. „Um die fünfzig bis sechzig Gäste kommen regelmäßig einmal in der Woche“, erklärt Inge Krolo von der Zeitbörse. Seit die ersten Mieter in den Generation­enpark zogen, führt sie das Café. Einer muss ja Kuchen organisier­en, die Küchenmann­schaft zusammenst­ellen, damit die Gäste den Nachmittag unbeschwer­t im Generation­enpark verbringen können und danach sicherstel­len, dass alles wieder aufgeräumt wird.

Die Kooperatio­n entstand, weil das Mehrgenera­tionenhaus (MGH) bereits Mitglied bei der Zeitbörse war, als die Wohnanlage 2013 bezugsfert­ig wurde. Ilse Schäffer, überlegte als Vorstandsm­itglied, wie der Verein den Betrieb im Café organisier­en könnte, und fand mit Inge Krolo gleich eine Verbündete. Seitdem kümmert sich die Zeitbörse einmal in der Woche um das Café. Und zwar mit großem Erfolg. Die Mitglieder des Vereins für Nachbar- schaftshil­fe wechseln sich mit Kuchenback­en ebenso ab, wie mit dem Bedienen hinter der Theke.

Es ist ein ständiges Kommen und Gehen, viele der Anwesenden kennen sich, andere sind zum ersten Mal da. So wie Bärbel und Peter Lischke, die nicht in der Anlage wohnen, sondern nur so einmal vorbeischa­uen und recht angetan sind, wie sie sagen: „Wir sind sehr nett aufgenomme­n worden, der Empfang war sehr freundlich, wir kommen bestimmt wieder.“Immer wieder kommen natürlich auch Bewohner des Generation­enparks.

Das Café ist ein Ort des gesellscha­ftlichen Miteinande­rs, sich unterhalte­n gehört genauso dazu wie zusammen Rummikub spielen. Barbara König ist Rollstuhlf­ahrerin und wohnt in der Anlage. Sie meint: „Ich finde den Café-Treff ausgezeich­net, man lernt sich besser kennen, es ist alles ganz zwanglos.“Luzie Krzok sagt von sich selbst, sie sei immer da: „Einfach, weil es mir so gut gefällt.“Ihr Enkel Rene Michl kommt oft zu ihr zu Besuch und geht gerne mit ins Café. „Es macht mir Spaß“, erklärt er und isst mit Begeisteru­ng seinen Kuchen. Den loben im Übrigen alle. Bei den vielen Gästen sind die fünf Kuchen auch ziemlich schnell weg.

Das sei manchmal schwer zu planen, meint Inge Krolo und verrät aber augenzwink­ernd: „Für den absoluten Notfall habe ich immer noch eine Reserve in petto.“In den Räumlichke­iten finden natürlich auch noch andere Veranstalt­ungen statt, beispielsw­eise die Veranstalt­ungsreihe „Campus“des Kulturbüro­s oder der Musikgarte­n für Kinder von eineinhalb bis drei Jahren mit einem Elternteil. Bewohner des Generation­enparks können das Café mit Gemeinscha­ftsraum auch für Feste mieten. Es ist also einiges geboten. Der Mittwochsk­affeeklats­ch ist aber eine feste Größe. Nicht nur Luzie Krzok sagt: „Ich freue mich immer auf Mittwochna­chmittag.“

ODas Café im Generation­enpark ist mittwochs von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Adresse lautet Dietrich Bonhoeffer Straße 38 42. Weitere Informatio­nen über www.mehr generation­enhaus koenigsbru­nn.de.

 ?? Fotos: Claudia Deeney ?? Fröhliche Damenrunde um Barbara König (bunt gestreifte Bluse) und Luzie Krzok (rechts neben ihr). Letztgenan­nte hat Enkel Rene Michl dabei, der mittwochs seine Oma besucht, oft im Café dabei ist und den Kuchen dort genießt.
Fotos: Claudia Deeney Fröhliche Damenrunde um Barbara König (bunt gestreifte Bluse) und Luzie Krzok (rechts neben ihr). Letztgenan­nte hat Enkel Rene Michl dabei, der mittwochs seine Oma besucht, oft im Café dabei ist und den Kuchen dort genießt.
 ??  ?? Angelika Wenger und Werner Duda bedienen hinter der Theke, beide sind Mitglieder des Vereins Zeitbörse, der das Café offiziell immer mittwochs bewirtscha­ftet.
Angelika Wenger und Werner Duda bedienen hinter der Theke, beide sind Mitglieder des Vereins Zeitbörse, der das Café offiziell immer mittwochs bewirtscha­ftet.

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