Ein Treffpunkt nicht nur für die Bewohner
Immer mittwochs wird der Aufenthaltsraum im Königsbrunner Generationenpark zum Nachbarschaftscafé. Was den Charme ausmacht und warum der Originalraum oft nicht ausreicht / Serie (2)
Erst wird Kaffee getrunken und Kuchen dazu genossen, danach spielen die Damen Rummikub. Das hat sich im Laufe der Zeit so eingebürgert, und so dauert es nicht lange, bis die Spielerinnen im Café des Generationenparks ihre vorherige Runde verlassen und im hinteren Teil des Zimmers einen neuen Tisch aufmachen, um sich dem Gesellschaftsspiel zu widmen.
Längst reicht der ursprünglich geplante Raum für das Café nicht mehr aus. So wird immer mittwochs die Trennwand zum angrenzenden Gemeinschaftsraum entfernt und ein weit größeres Lokal entsteht so. „Um die fünfzig bis sechzig Gäste kommen regelmäßig einmal in der Woche“, erklärt Inge Krolo von der Zeitbörse. Seit die ersten Mieter in den Generationenpark zogen, führt sie das Café. Einer muss ja Kuchen organisieren, die Küchenmannschaft zusammenstellen, damit die Gäste den Nachmittag unbeschwert im Generationenpark verbringen können und danach sicherstellen, dass alles wieder aufgeräumt wird.
Die Kooperation entstand, weil das Mehrgenerationenhaus (MGH) bereits Mitglied bei der Zeitbörse war, als die Wohnanlage 2013 bezugsfertig wurde. Ilse Schäffer, überlegte als Vorstandsmitglied, wie der Verein den Betrieb im Café organisieren könnte, und fand mit Inge Krolo gleich eine Verbündete. Seitdem kümmert sich die Zeitbörse einmal in der Woche um das Café. Und zwar mit großem Erfolg. Die Mitglieder des Vereins für Nachbar- schaftshilfe wechseln sich mit Kuchenbacken ebenso ab, wie mit dem Bedienen hinter der Theke.
Es ist ein ständiges Kommen und Gehen, viele der Anwesenden kennen sich, andere sind zum ersten Mal da. So wie Bärbel und Peter Lischke, die nicht in der Anlage wohnen, sondern nur so einmal vorbeischauen und recht angetan sind, wie sie sagen: „Wir sind sehr nett aufgenommen worden, der Empfang war sehr freundlich, wir kommen bestimmt wieder.“Immer wieder kommen natürlich auch Bewohner des Generationenparks.
Das Café ist ein Ort des gesellschaftlichen Miteinanders, sich unterhalten gehört genauso dazu wie zusammen Rummikub spielen. Barbara König ist Rollstuhlfahrerin und wohnt in der Anlage. Sie meint: „Ich finde den Café-Treff ausgezeichnet, man lernt sich besser kennen, es ist alles ganz zwanglos.“Luzie Krzok sagt von sich selbst, sie sei immer da: „Einfach, weil es mir so gut gefällt.“Ihr Enkel Rene Michl kommt oft zu ihr zu Besuch und geht gerne mit ins Café. „Es macht mir Spaß“, erklärt er und isst mit Begeisterung seinen Kuchen. Den loben im Übrigen alle. Bei den vielen Gästen sind die fünf Kuchen auch ziemlich schnell weg.
Das sei manchmal schwer zu planen, meint Inge Krolo und verrät aber augenzwinkernd: „Für den absoluten Notfall habe ich immer noch eine Reserve in petto.“In den Räumlichkeiten finden natürlich auch noch andere Veranstaltungen statt, beispielsweise die Veranstaltungsreihe „Campus“des Kulturbüros oder der Musikgarten für Kinder von eineinhalb bis drei Jahren mit einem Elternteil. Bewohner des Generationenparks können das Café mit Gemeinschaftsraum auch für Feste mieten. Es ist also einiges geboten. Der Mittwochskaffeeklatsch ist aber eine feste Größe. Nicht nur Luzie Krzok sagt: „Ich freue mich immer auf Mittwochnachmittag.“
ODas Café im Generationenpark ist mittwochs von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Adresse lautet Dietrich Bonhoeffer Straße 38 42. Weitere Informationen über www.mehr generationenhaus koenigsbrunn.de.