Ein Turnier, über das man spricht
In Meitingen sorgen ein Endspielteilnehmer und die weitere Zukunft für Gesprächsstoff
Seit zwei Wochen sind die dritten „Offenen Meitinger Pokalmeisterschaften um den ruwu-Cup“Geschichte, doch das viertgrößte Tennisturnier in Bayern beschäftigt Veranstalter Hans Jörg Russwurm weiterhin fast jeden Tag. Es geht um die Zukunft der Veranstaltung, aber auch um die Rückschau.
„Das Turnier war qualitativ wirklich hochklassig besetzt“, erzählt Russwurm. Besonders das Finale zwischen Titelverteidiger Stephan Hoiss (TV Reutlingen) und dem Slowaken Ivo Klec begeisterte nicht nur die 300 Zuschauer am Finaltag, sondern auch Russwurm: „Das war vom Feinsten.“
Hoiss, 29, lag gegen den 37-jährigen vereinslosen Klec im ersten Satz 0:4 zurück, änderte dann aber seinen Spielstil und gewann am Ende mit 7:6 und 6:3. Dabei war der Slowake Klec nur mittels einer Wildcard ins Hauptfeld gekommen. Vier davon durfte Russwurm vergeben. Drei bekamen die Augsburger Dennis Dragomirov (TC Schießgraben), Michael Feucht (TC Augsburg) und Constantin Frantzen (TC Ismaning) und eine Ivo Klec.
Der war Russwurm bei den bayerischen Meisterschaften Anfang Juni aufgefallen. Klec gelangte als Qualifikant ins Finale, verlor dort allerdings. „Er hat dort das schönste Tennis gespielt. Ich hab ihm gesagt, melde dich, wenn du bei unserem Turnier spielen willst. Und er hat sich gemeldet.“
Es gibt auch einen besonderen Grund, warum der ehemalige slowakische Davis-Cup-Spieler derzeit über die Dörfer tingelt. Klec war bis Ende 2017 zwei Jahre für alle Turniere gesperrt. 2015 hatte ihn die Tennis Integrity Unit (TUI), die verantwortlich für die Untersuchung von Korruption und Spielmanipulationen im professionellen Tennis ist, für zwei Jahre aus dem Verkehr gezogen und mit 10000 Dollar Strafe belegt, weil er sich geweigert hatte, mit ihr zusammenzuarbeiten. Die 2400 Euro Siegprämie kann Klec darum sicher gebrauchen. Was genau Klec vorgeworfen wurde, wurde nie veröffentlicht.
„Die Sperre ist abgelaufen, für mich hat das keine Rolle gespielt. Ich wollte unseren Zuschauern tolles Tennis bieten und das bekamen sie auch zu sehen“, erklärt Russwurm seine Einladung an Klec. Tolles Tennis – das plant Russwurm auch 2019 bei der vierten Auflage zu präsentieren. Dafür will er auch bei den Frauen, in diesem Jahr gewann Franziska König (MTTC Iphitos München), das Preisgeld von 5000 auf 7500 Euro wie bei den Männern erhöhen.
Russwurm machte in den letzten Tagen aber auch Werbung für die geplante Turnierserie „SchwabenChallenge“. Darin sollen, wie bereits berichtet, jeweils ein Turnier des TCA, des TC Schießgraben und des TC Schwaben gemeinsam mit dem Meitinger Turnier als Höhepunkt vermarktet werden. „Ich habe besonders während den Junioren-Meisterschaften beim TC Schießgraben viele Gespräche geführt. Alle sind begeistert“, erzählt Russwurm. Ein Hauptsponsor soll die Serie vermarkten dürfen, mindestens 10000 Euro will Russwurm damit einnehmen, jeweils ein Viertel soll jeder Veranstalter bekommen.
Russwurm gibt Gas, spielt, um im Bild zu bleiben, Serve and Volley. Schon im Oktober will er auf der Turnierleitertagung in Ingolstadt sein Konzept vorstellen. „Bis dahin versuche ich auch einen potenziellen Hauptsponsor zu finden.“Gesprächsbedarf hat Hans Jörg Russwurm auch in den nächsten Tagen und Wochen genügend.