Drei Wiedersehen zur Premiere
Bislang standen sich die beiden Kontrahenten vom Sonntag noch nie auf dem Rasen gegenüber. Vor dem erstmaligen Aufeinandertreffen zwischen Türkgücü Königsbrunn und Bobingen überwiegt der gegenseitige Respekt
Der SV Türkgücü Königsbrunn wurde im Jahr 2011 gegründet. Da spielte der TSV Bobingen noch in der alten Bezirksoberliga, danach sogar ein Jahr in der Landesliga. Mittlerweile sind die Hochsträßer das sechste Jahr in Folge in der Bezirksliga Süd daheim - gehören gewissermaßen zum Inventar. Die Königsbrunner sind neu in der Liga: Mit einem beispiellosen Durchmarsch haben sie es seit 2011 von der B-Klasse bis in die Bezirksliga geschafft. Das verlangt auch dem Bobinger Urgestein und Spielertrainer Marco Di Santo Respekt ab. „Man muss Türkgücü ein Riesenlob aussprechen, da sie in kürzester Zeit einen sehr gut geführten und äußerst erfolgreichen Verein geschaffen haben“, erklärt Di Santo. Nach vier Spielen steht der Neuling – mit acht Punkten und ungeschlagen - nun sogar vor dem etablierten TSV. „Im Gesamten hat Türkgücü mit einem klassischen Aufsteiger nichts gemein, das exzellente Trainerteam und der mit Topspielern gespickte Kader wird sicherlich oberen Tabellenregionen genügen“, ist sich Di Santo der Herausforderung bewusst.
Dabei blickt er nicht ohne Sorge auf die vergangene Partie zurück: „Wir haben gegen Thalhofen eine sehr konzentrierte und effektive erste Halbzeit gespielt, in den zweiten 45 Minuten aber bereits gemerkt, dass uns der normale Spielerschwund im August, die hohen Temperaturen und der enge Spiel- plan einige Körner kosten. Dies kann aber keine Entschuldigung sein, da alle Mannschaften mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Kurz und gut: Wir wollen in Königsbrunn unbedingt punkten“, gibt Di Santo sich entschlossen.
Bei aller Entschlossenheit verbindet die beiden Vereine neben der gemeinsamen Liga auch Personelles. Mit Erdinc Kaygisiz, Tolga Özkan und Halim Bal standen drei aktuelle Königsbrunner bereits für Bobingen auf dem Feld: „Alle drei sind äußerst nette Zeitgenossen und tolle Fußballer“, freut sich Di Santo alte Bekannte zu treffen. Und auch in Königsbrunn ist die Vorfreude groß, glaubt man dem Ex-Bobinger Tolga Özkan: „Es ist schon ein etwas komisches Gefühl, jetzt gegen meine alten Kameraden zu spielen“, erklärt der Defensivspezialist, der fast zwei Jahrzehnte Fußballer an der Singold war. „Daher ist es für mich natürlich ein besonderes Spiel, aber die Vorfreude ist in der ganzen Mannschaft zu spüren.“
Wie stark der Aufsteiger zu seiner Derbypremiere aufgestellt sein wird, ist noch offen. So wurde am Mittwoch der angeschlagene Torjäger Kerem Cakin noch geschont, ob er spielt, wird sich kurzfristig entscheiden.
Einmal trafen beide Teams doch aufeinander: bei der Hallenlandkreismeisterschaft 2013. Da war Königsbrunn noch B-Klassist und unterlag im Halbfinale des Vorrundenturniers dem TSV Bobingen am Ende deutlich mit 0:4. Da trug Tolga Özkan noch das Trikot des TSV Bobingen.