Schweden: Wer zündete die Autos an?
Berichte über Mafia als Auftraggeber
In der Nacht zum vergangenen Dienstag hatten Vermummte in Göteborg und mehreren Nachbarorten zeitgleich rund hundert parkende Autos angezündet. Ein Großteil der Fahrzeuge wurde völlig zerstört. Die schwedische Polizei nannte daraufhin zunächst „junge Burschen“als mutmaßliche Täter. Deren Motiv: Spaß an der Zerstörung. Inzwischen spricht sie von einer koordinierten Aktion. Und die Tageszeitung Expressen berichtete, dass die Brandstifter größtenteils Laufburschen eines einflussreichen kriminellen Netzwerkes mit Hauptsitz in Göteborg sein sollen.
„Die Aktion mit den Autos wurde von dem Netzwerk in Auftrag gegeben“, zitierte Expressen einen mit den Ermittlungen vertrauten Informanten. Die kriminelle Organisation habe erst kürzlich einen schweren Schlag verkraften müssen, als der Göteborger Zoll eine Rauschgiftlieferung von hundert Kilogramm Kokain mit einem geschätzten Marktwert von umgerechnet zehn Millionen Euro abfangen konnte. Diese Beschlagnahmung werde von der Polizei als möglicher Auslöser der Brandstiftungsaktion betrachtet, hieß es weiter. Zudem habe die Aktion möglicherweise als Ablenkung gedient, um andere krumme Geschäfte durchführen zu können. Staatsanwalt Mats Ihborn bestätigte den Bericht insofern, dass es sich dabei um „eine der Vermutungen, die wir haben“handele.