Bomben bleiben eine ständige Gefahr
Dass von Fliegerbomben auch heute noch eine Gefahr ausgehen kann, ist unbestritten. Sorglosigkeit im Umgang mit den Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkriegs ist daher fehl am Platz – gerade in einer Stadt wie Augsburg, die zum Ziel vieler Angriffe der Alliierten geworden ist. Es gibt daher klar formulierte Anforderungen, wie zur Bebauung vorgesehene Grundstücke auf Blindgänger untersucht werden müssen. Dies dient zum Schutz aller; derjenigen, die dort leben wollen, aber auch derjenigen, die auf der Baustelle zunächst einmal arbeiten werden.
Solange die im Erdreich versteckten Bomben nicht bewegt werden, besteht kein Anlass zur Beunruhigung. Wenn nun die Freien Wähler in einem Antrag vor Beginn von anstehenden Bauarbeiten eine umfangreiche Untersuchung der Industriekanäle auf Kampfmittel im gesamten Stadtgebiet fordern, klingt dies womöglich zunächst nach blindem Aktionismus. Andererseits weisen die Freien Wähler womöglich direkt auf eine Schwachstelle im laufenden System hin.
Es muss die Aufgabe der Verantwortlichen im Augsburger Rathaus sein, die angesprochenen Punkte differenziert zu untersuchen. Da mag eine Rolle spielen, mit welchen Kosten letztlich solche Untersuchungen verbunden sind und wer darüber entscheidet, wann überhaupt eine solche Untersuchung einzuleiten ist. Auf die leichte Schulter darf das Thema jedenfalls nicht genommen werden. Es könnte um Leben und Tod gehen.