Mehr Leben für den grünen Westen
Zwischen alter B17 und Ulrichshöhe soll ein Freizeitzentrum entstehen Nach dem Ende der Königstherme möchte die Stadt Königsbrunn auf dem Areal rund um das Bad und im Park bis zur Ulrichshöhe ein neues Freizeitzentrum für die Bürger schaffen. Derzeit werd
Der Sportpark West soll die Freizeitmeile der Zukunft werden. Zwischen BürgermeisterWohlfarth-Straße, Eisarena, Ulrichshöhe und den Sportplätzen an der Wertachstraße soll ein Areal entstehen, das Anziehungspunkt für die Bürger Königsbrunns und des Umlands wird. Die Umgestaltung des Thermenareals gehört auch dazu, ist aber nur ein kleiner Teil in einem großen Ganzen.
Die Grundkonzepte für die neue Ostwest-Achse wurden in der letzten Stadtratssitzung vor der Sommerpause bereits der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Projekt ging in einer aufgeheizten Debatte allerdings ziemlich unter. Einige Stadträte fühlten sich unzureichend informiert. Im Rathaus brauchte man schnell Entscheidungen, um einzelne Projektpunkte während der Sommerpause weiter vorantreiben zu können. Das Resultat war, dass zwei Fraktionen zur Abstimmung den Sitzungssaal verließen. Um dem Projekt die Öffentlichkeit zu verschaffen, die es verdient hat, skizzierten Bürgermeister Franz Feigl, der Leiter des Technischen Bauamts Werner Lohmann und Rolf-Peter Reinhardt, der Geschäftsführer der städtischen Betreiberfirma von Eisarena und Königstherme, ihre Ideen für das Areal in einem Pressegespräch nach.
Denn wichtig ist das Projekt für die Stadt und die Schaffung eines echten Zentrums, sagt Lohmann. Die Grundfrage sei gewesen, was in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren noch gefragt sei, sagt Bürgermeister Feigl. Denn die Menschen nutzen Stadtzentren heute anders als früher, sagt Werner Lohmann: „Die Funktionen Handel und Treffpunkt spielen heute nicht mehr die große Rolle. Die Zukunft liegt aus unserer Sicht in der Freizeitgestaltung.“Derzeit finde das Leben in der Stadt an vielen Punkten statt, durch die Umgestaltung sollen einige dieser Punkte zusammengeführt und so eine Identität und ein echtes Zentrum geschaffen werden. Während künftig östlich der alten B 17 die Bereiche Wohnen, Gastronomie und Einkaufen abgedeckt werden, soll im Westen eine Grünanlage mit breitem Freizeitangebot entstehen.
Bislang sei der Park zwar schön, werde aber von den Königsbrunnern kaum als solcher genutzt, sagt Lohmann: „Die Menschen sollen kommen, sich mit ihren Kindern auf einer Decke ins Gras setzen und Zeit hier verbringen.“Durch die Königsbrunner Stadtstruktur können das aber viele Menschen einfach in ihrem Garten tun. Doch sie lassen sich auch mit guten Angeboten locken, wie das Kneippbecken mit dem Barfußpfad zeige, wo bei gutem Wetter immer etwas los ist. Nach diesem Vorbild könnten Teile der Grünflächen auch mit anderen Angeboten gefüllt werden, die die Menschen anziehen: Vorstellbar wären ein Biergarten, Sportflächen, Spielplätze für alle Altersgruppen von Kindern bis Senioren. „So ließe sich eine hohe Aufenthaltsqualität schaffen, die viele Menschen anlockt.“
Zur Stadt hin soll dann die Kultur noch mehr Platz bekommen. Das ehemalige Thermenareal soll zum Bindeglied zwischen Park und Stadt werden. Fest vorgegeben ist der Bau einer Stadthalle. Wie groß diese wird, ist allerdings fraglich. Denn das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie sagt aus, dass die Königsbrunner eher zurückhaltend sind, wenn es darum geht, Geld für den Besuch von Veranstaltungen auszugeben. So dürfte es eher bei einem Bürgersaal für die Auftritte der örtlichen Künstler bleiben.
Drum herum bestehen viele Möglichkeiten: Um die bestehenden Museen im Mercateum und dem Infopavillon 955 könnte ein Gesamtensemble für alle Königsbrunner Ausstellungen entstehen. In den Räumen des ehemaligen Saunabereichs der Königstherme könnte man sich im Rathaus ein Kreativ– areal mit Platz für die örtlichen Musiker und Künstler vorstellen. Eine kleine Gastronomie könnte das Angebot abrunden. Auch die Möglichkeit eines neuen Bades hat man in den Konzepten noch nicht komplett verworfen. Für größere Events könnte eine modernisierte Eisarena genutzt werden.
Nebenan hätte man mit dem Busbahnhof und der künftigen Endhaltestelle der Straßenbahn einen zentralen Verkehrsknotenpunkt und eine große Zahl an Parkplätzen durch die geplanten Parkdecks beziehungsweise die angedachte Tiefgarage.
Der Stadtrat hat einen Ideenwettbewerb beschlossen, bei dem Architekten nach den Vorgaben der Stadt Vorstellungen für die künftige Gestaltung des gesamten Bereichs entwickeln sollen. „Wir haben jetzt ein historisches Zeitfenster, in Königsbrunn ein neues Zentrum zu gestalten“, betont Rolf-Peter Reinhardt.
Aus dem Sammelsurium an Ideen muss der Stadtrat im Herbst eine Auswahl treffen und die Themen für den Sportpark vorgeben, sagt Bürgermeister Franz Feigl. Nach diesem Beschluss kann der Wettbewerb dann auch zeitnah gestartet werden. „Der Wettbewerb kann als Ergebnis nur Ideen bringen, wie man die Vorstellungen der Stadt am besten im vorhandenen Areal unterbringt. Architekten können uns nicht sagen, wo wir als Stadt hinwollen“, sagt Lohmann. Im Rathaus laufen den Sommer über die Vorbereitungen hierfür.
Die Stadt wird sich die Neugestaltung eines neuen Aushängeschilds etwas kosten lassen. Wenn man sich für ein Konzept entschieden hat und feststeht, welche Attraktionen wo verwirklicht werden sollen, könnten diese schrittweise umgesetzt werden, sagt Werner Lohmann: „Alles auf einmal zu machen, wird finanziell aber nicht machbar sein.“
Das Zentrum der Zukunft dient der Freizeitgestaltung
Bis Herbst sollen die Ideen gesammelt werden