Chef des Geheimdienstes hat Ärger
Sie spionieren und jagen Bösewichte: In Filmen wirkt die Arbeit von Geheimdiensten meist spektakulär. Auch in Deutschland gibt es Geheimdienste. Einer davon ist der Verfassungsschutz.
Der Verfassungsschutz soll aufdecken: Welche Leute sind gefährlich für die Sicherheit und das Zusammenleben der Menschen in Deutschland? Und welche Menschen oder Gruppen sind gegen unsere Verfassung? Wollen diese Leute vielleicht sogar mit Gewalt gegen die Gesetze vorgehen? Um solche Infos zu sammeln, dürfen die Mitarbeiter des Verfassungsschutzes in manchen Fällen heimlich Telefonate abhören oder Leute beobachten.
Der Chef des Verfassungsschutzes heißt Hans-Georg Maaßen. Was seine Mitarbeiter herausfinden, das muss er unter anderem dem Innenminister berichten. Doch gerade hat Hans-Georg Maaßen eine Menge Ärger. Viele Menschen sind wütend über etwas, was er vor ein paar Tagen gesagt hat. Dabei geht es um ein Handyvideo. Man sieht darin, wie einige Menschen zwei andere Menschen bedrohen, weil sie die beiden wohl für Ausländer halten. Sie rennen ihnen sogar hinterher. Das Video soll in der Stadt Chemnitz aufgenommen worden sein. Dort hatte es zuletzt immer wieder Demonstrationen gegeben. Mit dabei waren auch Menschen, die nicht wollen, dass bei uns Leute aus anderen Ländern leben.
Hans-Georg Maaßen hatte gesagt, es gäbe keine Beweise, dass das Video echt sei. Für seine Meinung nannte er keinen Grund. Das macht viele Leute wütend. Sie denken, er verharmlost so, was in Chemnitz passiert ist. Außerdem wollen sie wissen, warum er so etwas sagt. Nun legte Hans-Georg Maaßen einen Bericht vor. Den darf aber nicht jeder lesen. Nur Politiker der Regierung zum Beispiel. Viele fordern: Wenn Hans-Georg Maaßen nicht erklären kann, warum er an dem Video zweifelt, sollte er nicht Chef des Verfassungsschutzes bleiben. Entscheiden kann das aber nur Innenminister. (dpa)