Zug um Zug zum dritten Gleis?
Bahn: Planungen für den Ausbau haben inzwischen begonnen
Im schon Jahrzehnte dauernden Kampf um den Ausbau der Bahngleise durch den Kreis gibt es jetzt für die Strecke zwischen Augsburg und Ulm über Dinkelscherben einen kleinen Fortschritt. Die Bahn hat tatsächlich die Planungen aufgenommen. So steht es in einem Brief von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer an den Neusässer Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz (beide CSU).
Ausgebaut werden soll die bestehende Strecke zwischen Augsburg und Dinkelscherben (drittes Gleis), während ab Dinkelscherben bis Neu-Ulm auch eine Neubaustrecke möglich ist. Schließlich sollen dort die Züge bis zu 250 Kilometer pro Stunde schnell fahren können.
Wie Durz gegenüber unserer Zeitung sagte, wird in den kommenden Wochen die Bekanntgabe einer Studie zum Deutschland-Takt der Bahn erwartet. Dieser Takt soll dafür sorgen, dass im ganzen Land die Fernzüge aufeinander abgestimmt fahren und so Wartezeiten vermieden werden. Die Studie soll deshalb auch eine Aussage darüber treffen, wie lange Fernzüge für die Strecke zwischen München und Stuttgart brauchen dürfen, und so den Planern des Ausbaus zwischen Augsburg und Neu-Ulm eine wichtige Grundlage liefern.
Auch wenn ein Beginn des Bahnausbaus noch lange nicht abzusehen ist, zeichnet sich in den Augen von Durz ab, dass das Großprojekt Zug um Zug ins Rollen kommt. So wolle die Bahn in diesem Herbst einen Projektbeirat ins Leben rufen, der den Ausbau zwischen Augsburg und Ulm begleiten soll.
Dieser wird unter dem Stichwort „Drittes Gleis“seit Jahrzehnten in der Region gefordert, damit die regionale S-Bahn, die Augsburg mit seinem Umland verbindet, reibungsloser funktioniert. Gerade im westlichen Landkreis wird befürchtet, dass die Regionalzüge, die Schüler und Pendler nach Augsburg bringen, auf der Strecke zunehmend unter die Räder kommen, wenn dort der Fernverkehr zunimmt. Denn der hat Vorfahrt.
Auch im nördlichen Landkreis gibt es für die Strecke Augsburg – Donauwörth den Ruf nach dem dritten Gleis, damit der Regionalverkehr besser läuft. Allerdings hat es das Ausbauvorhaben nicht in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans geschafft.