Was tun bei Bauchschmerz nach Milch?
Nur ein Arzt erkennt eine Unverträglichkeit
Milchprodukte, Gluten, Weizen: Lebensmittelunverträglichkeiten sind weiter auf dem Vormarsch. Fakt ist: Die Zahl der Betroffenen hat sich von 2006 auf 2016 weit mehr als verdreifacht – zumindest was die Laktoseintoleranz angeht. Das geht aus einer aktuellen Datenerhebung der KKH Kaufmännische Krankenkasse hervor. Demnach diagnostizierten Ärzte 2016 bundesweit bei rund 18250 KKH-Versicherten eine Milchzuckerunverträglichkeit. 2006 waren es noch rund 5630 Versicherte. Einer der Gründe für den enormen Anstieg sind neben der Medienpräsenz und der damit verbundenen Aufmerksamkeit für das Thema verbesserte Testverfahren für die Diagnose. Bei Laktoseunverträglichkeit wird im Dünndarm der Betroffenen das Enzym Laktase nicht ausreichend gebildet.
Ob es sich wirklich um eine Milchzuckerunverträglichkeit handelt, kann nur ein Mediziner bestimmen. Bei einem entsprechenden Verdacht rät Benjamin Dill vom KKH-Serviceteam in Augsburg in jedem Fall zunächst zu einem Besuch beim Hausarzt. Denn nicht immer sind Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme nach dem Genuss von Milch, Käse oder Joghurt ein Indiz für eine Laktoseintoleranz.
Dill warnt deshalb auch vor einer Selbstdiagnose und Selbsttherapie, etwa in Form einer strikten Diät. Diese ist oft gar nicht notwendig, denn kleine Mengen Laktose sind meist unproblematisch. Und einige Milchprodukte enthalten nur ganz wenig Milchzucker, etwa Butter und viele Käsesorten. Benjamin Dill: „Betroffene sollten sich deshalb von einem Experten beraten lassen.“