Pläne für 150 Wohnungen auf dem Lederle Areal
Das ehemalige Möbelhaus am Plärrer soll abgerissen werden. Auf dem Gelände samt Parkplatz sind Wohnhäuser vorgesehen. Ein anderer Bauherr denkt über eine Surferwelle im Senkelbach nach
Auf dem Areal des früheren Möbelhauses Lederle gegenüber dem Plärrergelände könnten in den kommenden Jahren rund 150 neue Wohnungen entstehen. Der Grundstückseigentümer hat entsprechende Planungen bei der Stadt vorgestellt. Das ehemalige MöbelhausGebäude, in dem in der Vergangenheit Möbelmaxx eine Filiale unterhielt und in dem aktuell ein Fitnessstudio Mieter ist, soll abgerissen werden. Auch der dazugehörige Parkplatz soll bebaut werden.
Die Planungen sehen Neubauten zwischen drei und sechs Geschossen sowie Grünflächen im Inneren der Wohnanlage und entlang des Sen- kelbachs vor. Wie jetzt bekannt wurde, gibt es zudem Überlegungen von dritter Seite, eine bestehende Sohlschwelle im Senkelbach zur surfbaren Flusswelle umzubauen, wie es sie etwa am Eisbach oder der Floßlände in München gibt.
In absehbarer Zeit werden auf dem Areal am Plärrergelände allerdings keine Bagger auffahren. Zwar lag schon länger in der Luft, dass auf dem Lederle-Areal Wohnbebauung entstehen könnte, beschlossen und genehmigt ist allerdings noch nichts. Inzwischen haben die Architekten des Eigentümers (Büro 3+Architekten glogger.müller.blasi) in Abstimmung mit der Stadt aber ein erstes Konzept vorgelegt.
Vorgesehen sind riegelförmige zur Langenmantelstraße hin mit Geschäften oder einem Café im Erdgeschoss. Wohnräume sollen eher nach Osten gehen, damit die Bewohner vom Lärm durch Verkehr und Plärrer möglichst wenig beeinträchtigt werden. Im Innenbereich der Anlage sind weitere Mehrfamilienhäuser vorgesehen. Dort soll nach Vorstellungen der Stadt auch eine fünfgruppige Kita entstehen. Sie wird dann zusammen mit der momentan in Bau befindlichen Kita in der Schwimmschulstraße den Bedarf der westlichen Innenstadt besser abdecken.
Bereits von der Unteren Wasserrechtsbehörde der Stadt genehmigt ist der Umbau der Sohlschwelle zur stehenden Welle für Surfer. Der Senkelbach stürzt an der Stelle momentan etwa zwei Meter in die Tiefe. Damit das Wasser dort eine Welle bildet, auf der Wellenreiter gleiten können, müsste die Rampe umgestaltet werden. Bisher nutzten Stadt-Surfer die stehende Welle am Stadtbad/Liliom, wobei der Lechkanal an dieser Stelle schwierig zugänglich ist und es sich um kein offiziell erlaubtes Vergnügen handelt. Zudem denkt die Stadt darüber nach, an dieser Stelle ein Wasserrad zur Stromerzeugung zu errichten.
Allerdings, so das Stadtplanungsamt, müsse man sich noch Gedanken darüber machen, wie sich eine mögliche Surf-Nutzung des Senkelbachs samt An- und Abfahrtsverkehr lärmtechnisch mit der geplanten Wohnnutzung nebenan vertragen würde.
Bauherr der Welle wären weder der Grundstückseigentümer noch die Stadt Augsburg, sondern ein weiterer Mitspieler, der öffentlich bislang nicht bekannt ist. In mehreren deutschen Städten laufen moGebäude mentan Bestrebungen, künstliche Wellen nach Münchner Vorbild einzurichten.
Das Lederle-Gebäude hat eine lange Geschichte. Es wurde 1847 als Spinnerei errichtet und ging später im Dierig-Konzern auf. Über viele Jahre hatte dann das Möbelhaus Lederle/Hess seinen Sitz in dem Gebäude. 1995 wurde dann Insolvenzantrag gestellt.