Die Stadt muss mehr tun für ihre Gebäude
Die Stadt besitzt ein Gebäude. Sie kümmert sich jahrzehntelang wenig bis gar nicht darum. Und dann muss sie es verkaufen, weil die Sanierung zu teuer wird. Die Verlierer sind die Mieter, die dort tatsächlich sehr günstig gewohnt haben, nun aber mit stark steigenden Mieten rechnen müssen. Der Fall in der Spitalgasse stimmt traurig, weil hier eine Idylle besteht, die man heute nicht mehr oft findet. Gleichzeitig scheint er aber auch symptomatisch dafür zu sein, wie man bei der Stadt mit Immobilien umgeht. Wäre die Stadt ein Unternehmen, dann wäre ihr diese Art von Management wohl schon lange auf die Füße gefallen. Jeder private Besitzer achtet darauf, sein Haus in Schuss zu halten, wenn er dessen Wert dauerhaft erhalten will. Das sollte auch die Stadt tun, trotz knapper Kassen. Ein vernünftiger Unterhalt ist günstiger, als nichts zu tun bis es zwingend nötig wird.
Hier liegt auch die Verbindung zu einem zweiten Fall, der aktuell diskutiert wird. Beim Höhmannhaus in der Maximilianstraße hat man ebenfalls den Eindruck, dass ein entscheidender Fehler darin bestand, dass man sich jahrelang nicht ausreichend um die repräsentative Immobilie gekümmert hat. Dazu kommt: Es fehlt der Stadt selbst am Überblick, welche Gebäude sie besitzt und von welchen Ämtern sie betreut werden. Die städtischen Immobilien, zumindest aber alle Gebäude mit Mietwohnungen, sollten endlich aus einer Hand heraus verwaltet werden. Die Spezialisten dafür hat die Stadt ja bereits – bei der städtischen Wohnbaugruppe WBG.