Serebrennikow vor Gericht
Prozess gegen russischen Regisseur
Moskau Nach mehr als einem Jahr im Hausarrest muss sich der russische Starregisseur Kirill Serebrennikow auf einen langen Prozess wegen angeblicher Unterschlagung einstellen. Bei einer ersten Anhörung habe ein Moskauer Stadtgericht seinen Arrest bis 3. April 2019 verlängert, teilte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch in der russischen Hauptstadt mit. Eigentlich hatte der 49-Jährige seinem Anwalt zufolge gehofft, im Zuge des Prozessbeginns wieder langfristig seine Wohnung verlassen zu dürfen. Bislang war ihm das nur mit einer speziellen Erlaubnis des Gerichts möglich.
Serebrennikow wird Unterschlagung von staatlichen Fördergeldern in Millionenhöhe vorgeworfen. Auch drei Mitarbeiter seiner Produktionsfirma „Siebtes Studio“sind angeklagt. Der Künstler, der das renommierte Gogol-Zentrum in Moskau leitet und dessen Stücke auch in Deutschland aufgeführt werden, bestreitet jedoch die Vorwürfe. Kritiker gehen von politisch motivierten Anschuldigungen aus.
Zur ersten Anhörung erschien der international gefeierte Theatermacher pünktlich vor dem Moskauer Stadtgericht und sagte vor der Presse nichts zu den Vorwürfen gegen ihn. In den Gerichtssaal durfte ihn am Mittwoch nur sein Anwalt Dmitri Charitonow begleiten. Die Verhandlung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.