Jakobervorstadt hat auch ihre positiven Seiten
Die Jakoberstraße ist stark frequentiert – von Straßenbahnen, Autos, Bussen und Radfahrern, die auf ihr in die Innenstadt oder in anderer Richtung in die östlichen Stadtteile gelangen. Ihre Bedeutung als Durchgangsstraße ist auch ihr Hauptproblem: Potenzielle Kunden lassen sie auf dem Weg ins Zentrum oder die ebenfalls nahegelegene City-Galerie links liegen. Etliche Einzelhändler haben bereits die Reißleine gezogen.
Einen alleinigen Schuldigen für den Abwärtstrend dieses Viertels kann man nicht ausmachen. Der vielbeklagte Verlust des Kirchweih-Bierzeltes ist nur einer von mehreren Faktoren.
Alten Zeiten hinterherzutrauern, hilft wenig. Wer offenen Auges durch die Jakobervorstadt bummelt, entdeckt Positives: Mit dem Gesundheitspark Vincentinum ist nicht nur in medizinischer, sondern auch in städtebaulicher Hinsicht etwas Bemerkenswertes entstanden. Die Fuggerei mit dem Restaurant Tafeldecker lockt Touristen wie Einheimische den Perlachberg herunter. Auch am Jakobsplatz beginnt sich eine kleine, aber feine Café- und Gastroszene zu entwickeln. Jetzt geht es darum, die Jakoberstraße mit Umbauten und mehr Grün so attraktiv zu machen, dass sie in die „neue“Jakobervorstadt passt. Dann könnte sie auch wieder für Geschäftsleute und Kunden interessanter werden.