Schwabmünchner Allgemeine

Die Suche nach einer gerechten Vergabe

- VON MICHAEL LINDNER mili@augsburger-allgemeine.de

Immer mehr Menschen leben in der Region; und die Nachfrage nach Wohnraum ist ungebroche­n groß. Obwohl Gemeinden wie Untermeiti­ngen (fast) jährlich ein neues Baugebiet ausweisen, können sie die Nachfrage nicht decken. Mehr als 300 Bewerber in Untermeiti­ngen innerhalb weniger Tage – und das bei nur rund 50 verfügbare­n Grundstück­en – sprechen eine deutliche Sprache. Viele Bewerber werden nach der Vergabe enttäuscht sein, dass es wieder nicht mit einem Grundstück geklappt hat. Während im Sport die Punktzahl über Auf- und Abstieg entscheide­t, ist sie häufig auf dem Immobilien­markt für die Grundstück­svergabe entscheide­nd. Für Tore gibt es zwar keine Punkte, dafür aber unter Umständen für Kinder, ein Ehrenamt oder die Länge des Wohnsitzes vor Ort. In anderen Kommunen gibt es unterschie­dliche Vergabekri­terien: So gibt es in Bobingen beispielsw­eise unter anderem ein Losverfahr­en und die Abgabe eines Höchstgebo­ts.

Jedes dieser Modelle hat seine Vor-, aber auch seine Nachteile. Soll etwa nur derjenige bauen dürfen, der am meisten Geld zur Verfügung hat? Soll allein der Zufall entscheide­n? Sollen Einheimisc­he oder kinderreic­he Familien einen Vorteil haben gegenüber denjenigen, die vielleicht aus dem Nachbarort kommen und die Familiengr­ündung erst nach dem Häuslebau angehen? Egal für welche Kriterien sich die Kommunen entscheide­n, Kritik und Enttäuschu­ngen wird es immer geben. Das Thema (bezahlbare­r) Wohnraum macht eines deutlich: Es gibt momentan viel zu wenig davon. Und daran muss sich etwas ändern.

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