Die Suche nach einer gerechten Vergabe
Immer mehr Menschen leben in der Region; und die Nachfrage nach Wohnraum ist ungebrochen groß. Obwohl Gemeinden wie Untermeitingen (fast) jährlich ein neues Baugebiet ausweisen, können sie die Nachfrage nicht decken. Mehr als 300 Bewerber in Untermeitingen innerhalb weniger Tage – und das bei nur rund 50 verfügbaren Grundstücken – sprechen eine deutliche Sprache. Viele Bewerber werden nach der Vergabe enttäuscht sein, dass es wieder nicht mit einem Grundstück geklappt hat. Während im Sport die Punktzahl über Auf- und Abstieg entscheidet, ist sie häufig auf dem Immobilienmarkt für die Grundstücksvergabe entscheidend. Für Tore gibt es zwar keine Punkte, dafür aber unter Umständen für Kinder, ein Ehrenamt oder die Länge des Wohnsitzes vor Ort. In anderen Kommunen gibt es unterschiedliche Vergabekriterien: So gibt es in Bobingen beispielsweise unter anderem ein Losverfahren und die Abgabe eines Höchstgebots.
Jedes dieser Modelle hat seine Vor-, aber auch seine Nachteile. Soll etwa nur derjenige bauen dürfen, der am meisten Geld zur Verfügung hat? Soll allein der Zufall entscheiden? Sollen Einheimische oder kinderreiche Familien einen Vorteil haben gegenüber denjenigen, die vielleicht aus dem Nachbarort kommen und die Familiengründung erst nach dem Häuslebau angehen? Egal für welche Kriterien sich die Kommunen entscheiden, Kritik und Enttäuschungen wird es immer geben. Das Thema (bezahlbarer) Wohnraum macht eines deutlich: Es gibt momentan viel zu wenig davon. Und daran muss sich etwas ändern.