Doch keine Pferde für die Polizei
Augsburg bekommt keine Reiterstaffel
Es war ein Geschenk, das bei vielen Polizeibeamten nicht besonders gut ankam. Mitte April hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigt, dass jede bayerische Stadt mit mehr als 100 000 Einwohnern eine eigene Polizei-reiterstaffel bekommen soll – und damit auch Augsburg. Bei den Polizeigewerkschaften stieß das auf Kritik. Der Tenor lautete: Es gibt andere Sorgen bei der Polizei, für die man dringender Geld ausgeben sollte. Nun sind die Pläne deutlich abgespeckt worden. Das Präsidium in Augsburg bekommt doch keine Polizeipferde.
Der Grund dafür ist der Koalitionsvertrag mit den Freien Wählern. Beim Juniorpartner der CSU sah man die Pläne für eine „bayerische Kavallerie“, wie Söder es nannte, skeptisch. Vereinbart wurde, die Zahl der Polizeipferde nur auf 100 statt auf 200 Tiere zu erhöhen. Neben der Staffel in München, die bereits eine Außenstelle in Rosenheim unterhält, soll noch eine neue Staffel in Nürnberg hinzukommen. Stattdessen soll es nun mehr Polizeihunde geben. Davon soll auch Augsburg profitieren, in welchem Umfang ist aber noch nicht geklärt.
Im Augsburger Präsidium hatte man sich bereits Gedanken gemacht, wie und wo man eine Reiterstaffel einrichten könnte. Es gab eine Arbeitsgruppe, die sich damit befasst. Die kann ihre Pläne nun zu den Akten legen. Die Enttäuschung darüber sei nicht allzu groß, ist aus den Reihen der Augsburger Polizei zu hören. Was manch einen ärgert, ist aber, dass bei den Polizeipferden nun Nürnberg neben München als wichtiger Ballungsraum betrachtet wird – und man Augsburg als drittgrößte Stadt dabei unter den Tisch fallen lässt.