Hoffnung für die Börse
Kolumne Es gibt auch Lichtblicke für die arg gebeutelten Märkte
Gemäß den Daten des Münchner Ifo-Instituts trübt sich das Wirtschaftsvertrauen der deutschen Unternehmen weiter ein. Die noch ungelösten Krisen in Europa wie der Brexit und Italiens Schulden, vor allem aber der schwelende Handelskonflikt wirken als Stimmungsbremse für Aktien. Aber gibt es bei so viel Schatten nicht auch zumindest Lichtblicke? Was könnte die Aktienmärkte erhellen?
Doch wo die konjunkturelle Not am größten, da ist die Notenbank am nächsten. Die selbst in den USA stockenden Konjunkturperspektiven haben jetzt auch den US-Notenbankpräsident Jerome Powell bewogen, sanftere Zinstöne anzuschlagen. Mit Powells Aussage, dass sich „die Dinge oft anders als die Prognosen entwickeln“, könnte die Fed ab 2019 sogar komplett auf Zinserhöhungen verzichten. Die Zinserhöhungsangst hat als maßgeblicher Risikofaktor für Aktien ausgedient.
Auf dem bevorstehenden G20-Gipfel in Buenos Aires ist mit Lösungen im US-chinesischen Handelsstreit noch nicht zu rechnen, maximal mit einem Waffenstillstand. Trump setzt auf Zeitgewinn. Hinter Trumps sturer Fassade gibt es aber nicht nur blühende Landschaften. Die Grenzen seiner „America First“-Politik zeigen sich bereits. Statt des versprochenen Jobwunders in strukturschwachen US-Regionen kündigten Ford und nun GM Werksschließungen an. Die Kraft des wirtschaftlich Faktischen legt früher oder später ein gesichtswahrendes Handelsabkommen zwischen den USA und China nahe. Die weltwirtschaftliche Stimmung würde schlagartig besser, die Gewinnerwartungen der Unternehmen stiegen und der Aktienmarkt entkäme endlich aus seinem ärgsten Schwitzkasten.