Jetzt ist die Zeit zum Singen
Damit, dass er sie zum Singen befähigte, hat der liebe Gott seinen Menschenkindern schon etwas Wunderschönes mitgegeben. Ob fröhlich oder traurig, ob ängstlich oder aufgedreht – immer klingt in uns eine passende Melodie für die jeweilige seelische Stimmung. Du musst nur Luft holen, den Mund aufmachen und die Stimme strömen lassen. Es braucht dafür kein Instrument und keine Note, worauf sich Nichtsänger gern hinausreden. Sage niemand, dass er nicht singen kann! Ein Lalala geht immer von den Lippen, es ist wirklich kinderleicht. Und sei es ganz allein unter der Dusche.
Zusammen singen macht noch ein bisschen mehr Spaß. So ein Stadionchor schweißt die Fans ungemein zusammen. Jetzt im Advent geht das Singen besonders zu Herzen. In den alten Melodien werden Erinnerungen an unsere Kindheit wach: Die Sehnsucht, dass es endlich so weit ist. Die Wehmut, dass auf Erden keine Seligkeit von Dauer ist. Das Verlangen, dass alles heil werde. Wohl deswegen tun uns die vertrauten Adventslieder so gut.
Wie schön, dass jetzt auch das Theater uns dazu animiert, Weihnachtslieder zu singen. Für heute um elf Uhr lädt das Ensemble in den Annahof ein. Auch in den Kirchen werden die Lieder nun wieder gesungen. Und warum sollten wir im Advent nicht auch einmal die lieben Nachbarn einladen, gemeinsam die alten Lieder zu singen? Sie werden staunen. Die Texte finden sich dann schon.
*** „Intermezzo“ist unsere Kulturkolumne, in der Redakteure schreiben, was ihnen die Woche über aufgefallen ist.