Christkindlmarkt mit familiärem Charakter
In Oberottmarshausen bietet der Weihnachtsmarkt eine Vielzahl an adventlichen Attraktionen und Gelegenheiten zum Austausch. Für Gerhard Mößner ist es der letzte Markt in offizieller Funktion
Oberottmarshausen Der straffe Westwind bläst in den Innenhof der Grundschule, das Schulgebäude schützt die Besucher und Aktiven etwas vor den Böen. „Die Lichterkette und der Zaun bremsten die drei Buden, die heute Morgen vom Sturm weggeweht wurden“, berichtet Bürgermeister Gerhard Mößner bei seiner kurzen Eröffnungsansprache zum Oberottmarshauser Christkindlmarkt. „Keine Sorge, es gab keine Schäden“, sagt er Richtung Kleinaitingen, mit dem sich seine Kommune seit vier Jahren in der Durchführung der beliebten Veranstaltung abwechselt. „Deswegen ist es meine letzte Eröffnung, den Markt 2020 wird mein Nachfolger eröffnen“, sagt Mößner, der zur Kommunalwahl 2020 nicht mehr antreten wird.
Besondere Erwähnung und Dank ging an seine Mitarbeiterin Renate Höllwarth. „Sie hat fast die gesamte Organisationsarbeit geleistet“, sagte der Bürgermeister dankend zum Abschied, da sie eine Stelle in der Verwaltungsgemeinschaft übernimmt. Nachfolgerin Simone Schißl war ebenfalls auf dem Markt zugegen. Pfarrer Hubert Ratzinger legte vor seinem Segen mit seinen Worten das Gewicht auf die Gemeinschaft. „Gerade auf solchen Veranstaltungen von der Gemeinschaft für die Gemeinschaft können die nachbarschaftlichen Beziehungen sehr gut gepflegt werden.“
Und das taten die Besucher. Der Schulhof mit seinen 16 Buden und die angrenzenden Gebäude mit ihren Angeboten füllten sich zusehends. Das Schulgebäude bot den Raum für einen Flohmarkt mit Adventsund Weihnachtsartikeln, erweitert um verschiedene Kunsthandwerkstände, die katholische Landjugend führte das Theaterstück „Pummels erster Flug“auf, im Werkraum im Untergeschoss wurden Balsaholz-Flieger gebastelt. Die Krippenausstellung in der Kindertagesstätte drückte besonders den familiären Charakter des Marktes aus, da dort die Geburtsdarstellungen Christi ausgestellt waren, die in ortsansässigen Familien normalerweise die Wohnzimmer schmückten. Wer bei den unwirschen Wetterverhältnissen nach Schutz und Wärme suchte, war bei Kaffee und Kuchen des Elternbeirates im Pfarrhoftreff richtig aufgehoben. Dreh- und Angelpunkt war jedoch der Schulhof mit seinen Buden. Süße und deftige Speisen, verschiedene Getränke, Hand- und Bastelarbeiten, Holzartikel, Eisenwaren, Advent- und Weihnachtsgestecke, Weihnachtsdekoration, Schmuck, selbst gemachte Marmeladen sowie Naschereien und Liköre suchten und fanden ihre Käufer. Um die überall im Innenhof aufgestellten Stehtische gesellten sich die Gäste und pflegten den Austausch in gemütlicher Atmosphäre bis in die Dunkelheit.
„Wie jedes Jahr kommt der Erlös wieder Menschen in unserer Region zugute“, sagte Bürgermeister Mößner und nannte den ökumenischen Hospizverein Christrose sowie das sonderpädagogische Förderzentrum der Christophorus-Schule, beide Einrichtungen aus Königsbrunn, als Empfänger der Spende.