Was Bewohnern und Patienten gut schmecken mag, macht Lebensmittelkontrolleuren wegen erhöhter Keimgefahr Sorgen. Sie finden, dass Kliniken und Heime solche Lebensmittelrisiken vermeiden sollten.
von Listerien betroffen, einer Form von Bakterien. „Bei Gesunden wäre das nicht sehr problematisch, bei Menschen mit Vorerkrankungen oder immunempfindlichen Personen kann eine Infektion mit Listerien aber einen dramatischen Verlauf nehmen“, erläutert Tschiersky
Eigentlich hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung schon 2011 eine Empfehlung herausgegeben: „Sofern es nicht vorgesehen ist, diese Lebensmittel direkt vor der Ausgabe ausreichend zu erhitzen, (…) wird geraten, auf deren Abgabe an besonders empfindliche Personen- gruppen zu verzichten.“Mit anderen Worten: In Kitas, Schulen, Krankenhäusern und Pflegeheimen sollten Harzer Käse, Carpaccio oder selbst gemachtes Eis nicht auf den Teller kommen. „Es ist sehr wichtig, dass Menschen, die empfindlich gegenüber Krankheitskeimen sind, nicht ohne Not mit diesen Lebensmitteln in Kontakt kommen“, sagt Tschiersky.
Das Problem: Nur etwa die Hälfte der 1880 Einrichtungen, die im vergangenen Jahr kontrolliert wurden, kannten diese Empfehlungen. Und nur zehn Prozent verzichteten komplett auf die risikohaften Produkte. Dabei könne man die Richtlinien „ohne Weiteres im Internet herunterladen“, sagt Tschiersky. Außerdem würden sie jedes Jahr aktualisiert. Warum die gefährlichen Speisen dennoch angeboten werden, darüber kann der BVL-Präsident nur spekulieren: „Wir haben hier vielleicht tatsächlich ein Informationsdefizit.“Die Gründe müssten im Einzelfall geprüft werden. „Womöglich ist auch das Risikobewusstsein einfach nicht da.“
Auch Smoothies, Mischgetränke aus Obst- und Gemüsesaft, hat die