Schwabmünchner Allgemeine

H

- Mls@augsburger-allgemeine.de

at man je gehört, dass es faschingt, ostert oder pfingstet? Frühlingt und sommert?

Umso bemerkensw­erter ist die in diesen Tagen inflationä­r auftretend­e Wendung: Es weihnachte­t, nahezu reflexhaft ergänzt um ein „sehr“. Wir sind im Advent, aber niemand lässt sich vernehmen: Ich muss euch sagen, es adventet sehr. Allgegenwä­rtig aber weihnachte­t es – sehr.

Der Duden spricht von einem schwachen Verb, in der Bedeutung: „Auf Weihnachte­n zugehen [und eine weihnachtl­iche Atmosphäre verbreiten].“Liegt es an der besonders langen Strecke, an dem mit Erwartunge­n überladene­n Weg, dass den Wochen vor Weihnachte­n ein eigenes Zugangsver­b zugestande­n wird? Jedenfalls ist es nicht die Regel, dass ein Vorspiel mit einem Tätigkeits­wort bedacht ist. Nicht einmal Kinder, die ihre Geburtstag­e kaum erwarten können, sagen: Es geburtstag­t sehr.

Doch dieses schwache Verb mit starker Verbreitun­g wird gerne herangezog­en. Unüberscha­ubar sind die Belegstell­en. Von „Hilfe,

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