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at man je gehört, dass es faschingt, ostert oder pfingstet? Frühlingt und sommert?
Umso bemerkenswerter ist die in diesen Tagen inflationär auftretende Wendung: Es weihnachtet, nahezu reflexhaft ergänzt um ein „sehr“. Wir sind im Advent, aber niemand lässt sich vernehmen: Ich muss euch sagen, es adventet sehr. Allgegenwärtig aber weihnachtet es – sehr.
Der Duden spricht von einem schwachen Verb, in der Bedeutung: „Auf Weihnachten zugehen [und eine weihnachtliche Atmosphäre verbreiten].“Liegt es an der besonders langen Strecke, an dem mit Erwartungen überladenen Weg, dass den Wochen vor Weihnachten ein eigenes Zugangsverb zugestanden wird? Jedenfalls ist es nicht die Regel, dass ein Vorspiel mit einem Tätigkeitswort bedacht ist. Nicht einmal Kinder, die ihre Geburtstage kaum erwarten können, sagen: Es geburtstagt sehr.
Doch dieses schwache Verb mit starker Verbreitung wird gerne herangezogen. Unüberschaubar sind die Belegstellen. Von „Hilfe,