Schwabmünchner Allgemeine

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enn Heidi Klum ihr Urteil spricht, dann zeigt das Fernsehen seine zwielichti­ge Fratze. Es ist der Moment der Entscheidu­ng bei Germany’s Next Topmodel: Wenn sich Klums Stimme in menschenun­mögliche Höhen piepst, um nach atemlosen Zaudern jenen Satz zu sprechen, der wie ein Fallbeil auf die Hoffnungen und das Selbstbild eines jungen Models niederraus­cht („Für dich habe ich heute leider kein Foto“) – dann dreht sich vielen der Magen um. Kaum besser ergeht es jenen Menschen, die sich bei DSDS von Dieter Bohlen des „Knödelns“bezichtige­n lassen. Öffentlich­e Häme inklusive. Showgeschä­ft der zwielichti­gen Sorte.

Von anderem Kaliber ist da die Truppe, die am Yukon nach Gold sucht. Männer und Frauen, die Abenteuer suchen. Das Format und den Sender mag man ernst nehmen oder nicht – die Show ist auf jeden Fall eine Unterhaltu­ng der harmlosen Sorte. Eine angenehme Abwechslun­g zwischen all den Formaten, die ihren Sog aus öffentlich­er Bloßstellu­ng schöpfen.

Typen wie Kim-Johann Tiefnig sind dem Druck gewachsen. „Geh doch zu Germany’s Next Baggerfahr­er!“– so hat ein Konkurrent ihn angeraunzt. Ein Format, über das sich die TV-Macher Gedanken machen könnten.

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