S
chnee – wie tröstlich ist doch das Bild einer frisch verschneiten Landschaft. Die strahlend weiße Decke verbirgt Schmutz und Hässlichkeit, die glitzernden Kristalle zaubern einen Glanz in die Welt, der uns beinahe versöhnt mit der immer wieder allzu langen, dunklen Jahreszeit.
Wen wundert’s, dass Weihnachten, das christliche Versöhnungsund Liebesfest, ohne Schnee undenkbar scheint, und zwar weltweit. Was dazu führt, dass in wärmeren, trockenen Regionen dieser Erde schon immer Schnee in Form von Wattebällchen, Sprays (zur Not tut’s auch Rasierschaum), Vliesmatten, Kunststoffflocken oder auch kompostierbarem Rieselgut um Christbäume, Schaufensterauslagen und Geschenktische verteilt wird.
Das Schneemachen haben also mitnichten die Profiteure des Wintersport-Tourismus erfunden, sondern Romantiker – in Schulterschluss mit Geschäftsleuten, die in ihrer jährlichen Hoch-Zeit durch Weihnachtsstimmung die Einkaufslust befeuern möchten. Aus welchem Stoff ihr Schnee gemacht ist,