Bauvoranfrage für ein Pflegeheim
Der Bau- und Umweltausschuss bespricht in der nächsten Sitzung Bauanträge und Bauvoranfragen. Die Sitzung findet am Donnerstag, 13. Dezember, ab 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses Großaitingen statt. Thema ist unter anderem eine Bauvoranfrage für ein Pflegeheim für Senioren im Dreifaltigkeitsweg. Auch der Neubau einer landwirtschaftlichen Maschinenhalle und mehrerer Einfamilienhäuser stehen auf der Tagesordnung. Außerdem wird über den Abbruch eines bestehenden Gebäudes beraten. Schwabmünchen Keine trockene Vorlesung, sondern die Betrachtung der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in Geschichten fesselten die rund 100 Zuhörer im Mehrzweckraum des Leonhard-wagner-gymnasiums. Im Rahmen der Ausstellung „To Hell and Back“des Erasmus+-projektes, an dem ebenso Schüler des Gymnasiums teilgenommen haben (wir berichteten), sollte ein „historischer Leckerbissen“, so der örtliche Projektkoordinator Frank Schweizer, Einblicke aus sehr selten gewählten Perspektiven gewähren.
Mit Prof. Jörn Leonhard konnte Schweizer den wohl bedeutendsten Geschichtswissenschaftler zum Themenbereich des Ersten Weltkrieges im deutschsprachigen Raum gewinnen. Schulleiter Alexander Pfaffendorf beschrieb ihn in seiner Begrüßung als ein „Schwergewicht der Wissenschaft“, der ein größeres Schriftenverzeichnis vorweisen könne als Mozarts Werke im Köchelverzeichnis, fügte er hinzu. Leonhard stellte im Gegenzug fest, dass ein Vortrag in der Schule für ihn fast wichtiger sei als eine Vorlesung in der Universität.
„So habe ich die Möglichkeit, die Fehler, die in schlechten Geschichtsunterrichten gemacht werden, vor dem ersten Semester an der Universität zu korrigieren.“In seinen Betrachtungen spielten neben den bekannten Namen aus den Geschichtsbüchern auch Personen wie Franz Kafka oder Paul Klee eine Rolle. Der „kleine Mann“mit seinen Ängsten und Hoffnungen fand genauso seinen Platz wie die hohe Veränderungsdynamik der europäischen Länder, dessen Gleichgewichtssystem zusehends zerbrach.
Die Rolle der Eisenbahn im Ersten Weltkrieg war eine der Perspektiven. „Der Krieg endete durch und mit der Eisenbahn“, stellte Leonhard, Bezug nehmend auf die Truppentransporte und den Waffenstillstand 1918 im Wald von Compiègne, fest. „Nur über funktionierende Eisenbahntrassen konnten die Massen an Soldaten und Material transportiert werden. Auch nach dem Krieg war die personelle und materielle Neuordnung nur über die Schiene möglich“, sagte Leonhard und belegte dies mit Zitaten aus historischen Quellen. Die Eisenbahn habe die Möglichkeiten der Macht symbolisiert. Auch deshalb seien die Arbeiter- und Soldatenräte im Rahmen der Novemberrevolution 1918 an der Beschlagnahme von Lokomotiven sehr interessiert gewesen.
„Nicht nur in Europa hat der Krieg seine Spuren hinterlassen“, begann Leonhard die Geschichte „Die Rückkehr“. Dabei berichtete er über Kanta Kamara, einen Soldaten aus der französischen Kolonie Guinea, der zum Kampf für Frankreich nach Europa gebracht wurde. Die daraus resultierenden Veränderungen