Schwabmünchner Allgemeine

Energie zum Anfassen

Im Kunstkarre­e des Königsbrun­ner Rathauses wird anschaulic­h und spielerisc­h gezeigt, wie moderne Energiever­sorgung funktionie­rt. Welche Ideen dem Chef von Erdgas Schwaben für die Zukunft vorschwebe­n

- VON CLAUDIA DEENEY

Königsbrun­n 50 Jahre Erdgas-versorgung in Königsbrun­n – ein solches Jubiläum verdient nicht nur einen Festakt, sondern auch eine eigene Ausstellun­g zum Thema Energie. Denn hinter diesem Jubiläum steckt eine beachtlich­e Entwicklun­g.

Um dies zu verdeutlic­hen, führte Bürgermeis­ter Franz Feigl in seiner Begrüßungs­rede die Gäste von Erdgas Schwaben genauso zurück in die Vergangenh­eit, wie die eingeladen­en Schüler und Schülerinn­en der 8. Klasse des Gymnasiums und der 9. Klasse der Realschule Königsbrun­n. In eine Zeit, die die Jugendlich­en nur aus alten Geschichte­n kennen können, die meisten der anderen Anwesenden im Foyer des Rathauses aber noch miterlebt haben dürften.

Franz Feigls Elternhaus wurde in seiner Kindheit noch mit Kohle und Holz beheizt, wie er anschaulic­h erzählte: „Da hoffte man morgens beim Aufwachen, dass es noch ein bisschen Wärme vom Abend vorher gab.“Heizung aufdrehen und warm ist es, das sei nicht selbstvers­tändlich gewesen. Im Jahr 1968 wurden die ersten Leitungen für Erdgas verlegt

Ein Erdgasnetz mit 89 Kilometern und 4500 Hausanschl­üssen

und die ersten Haushalte angeschlos­sen. Heute verfügt die Stadt über 89 Kilometer Ortsnetzle­itung und fast 4500 Hausanschl­üsse.

Wie das mit den Gasleitung­en aber genau funktionie­re, wie das Gas aus der Nordsee oder auch aus Russland hierher transporti­ert wird, sei auch für ihn schwer nachzuvoll­ziehen. Das Thema fasziniere den Bürgermeis­ter aber auf alle Fälle. Und da der Bereich Energie sowie die Verringeru­ng von CO2 (Kohlenstof­fdioxid) ein wichtiges Zukunftsth­ema bleiben wird, riet er den jungen Menschen, sich darüber zu informiere­n.

Das hatten die meisten der Jugendlich­en schon vor den offizielle­n Ansprachen gemacht und sich ganz ungezwunge­n und auch durchaus mit eigenem Energieein­satz an den Stationen der Wanderauss­tellung ausprobier­t. Die interaktiv­e Ausstellun­g trägt den Titel „Unsere Energiewel­t heute und morgen“. Insgesamt laden sechs Stationen im Foyer des Rathauses dazu ein, beispielsw­eise neue technische Entwicklun­gen im Energieber­eich oder fossile und regenerati­ve Energien näher kennenzule­rnen. Dabei ist die Anwendung ganz einfach, mit Berührung des Bildschirm­es (Touchscree­n) bekommt man die nötigen Anleitunge­n und Fragestell­ungen. Besonders beliebt war die Station, bei der die Stromerzeu­gung mal selbst in die Hände bzw. in die Beine genommen werden kann. Auf dem Stepper verausgabt­en sich vor allem die Jungs und an der Säule konnten sie genau ablesen, wie viel Kilowatt (kw) sie sich erarbeitet haben.

Bis man einen normalen Fön (mit 1000 kw) anschließe­n kann, muss der Mensch ganz schön lange und intensiv in die Pedale treten, wie Markus Last in seiner Rede erklärte. Der Geschäftsf­ührer von Erdgas Schwaben unternahm ebenfalls eine sehr unterhalts­ame Zeitreise in die 60er-jahre: „Unbemannte Mondlandun­gen hatten schon stattgefun­den, aber innovativ war in diesem Zusammenha­ng die Umkreisung des Mondes 1968.“Innovativ war das Stichwort und die Überleitun­g zu den Visionen, die Erdgas Schwaben für die Zukunft hat: „Gasleitung­en und Stromnetz müssen zusammenwa­chsen“, ist eines der Anliegen des Geschäftsf­ührers. Er ist überzeugt, dass es Gas auch zukünftig weiter geben wird, aber: „Gas muss grüner gemacht werden.“Sprich: Die weltweiten Emissionen müssen reduziert werden. Das sei eines der Projekte für die kommenden 50 Jahre“, betonte Last.

Für die Schulkinde­r

der

Stadt hatte Erdgas Schwaben als Geschenk fünf Aufführung­en des Kinderund Jugendthea­ters Eukitea, überreicht durch Helmut Kaumeier (Leiter Kommunalku­nden), dabei. Da wird im kommenden Jahr sicherlich viel Energie fließen zwischen Bühnendars­tellern und Zuschauern, genau wie bei der musikalisc­hen Rahmenbegl­eitung des Festakts. Am Piano bot Musiker Markus Nagl energetisc­h klingende Eigenkompo­sitionen mit viel Schwung dar.

Den richtigen Schwung, die interaktiv­e Ausstellun­g anzuschaue­n und auszuprobi­eren, wünscht Kulturbüro­leiterin Ursula Off-melcher als Organisato­rin den zukünftige­n Besuchern des Rathauses und hofft zusammen mit Bürgermeis­ter Franz Feigl auf viel Interesse aus der Bevölkerun­g.

OÖffnungsz­eiten Die Ausstellun­g ist während der regulären Öffnungsze­iten im Rathaus zu erleben Montag 8 bis 12.30 Uhr; Dienstag 7 bis 16 Uhr; Donnerstag 8 Uhr bis 12.30 Uhr sowie 14 bis 18 Uhr und Freitag 8 bis 12.30 Uhr. Die Ausstellun­g ist bis einschließ­lich Mittwoch, 2. Januar, zu besuchen.

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Fotos: Claudia Deeney So sieht die interaktiv­e Ausstellun­g von Erdgas Schwaben aus, die derzeit im Rathaus ausprobier­t werden kann, insgesamt gibt es sechs Stationen.
 ??  ?? Helmut Kaumeier und Markus Last von Erdgas Schwaben überreicht­en Bürgermeis­ter Franz Feigl ein Geschenk: Fünf Aufführung­en des Eukitea-theaters werden im in Königsbrun­ner Schulen stattfinde­n.
Helmut Kaumeier und Markus Last von Erdgas Schwaben überreicht­en Bürgermeis­ter Franz Feigl ein Geschenk: Fünf Aufführung­en des Eukitea-theaters werden im in Königsbrun­ner Schulen stattfinde­n.
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Auf dem Stepper Energie erzeugen – das kam bei den Schülern gut an.

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