Energie zum Anfassen
Im Kunstkarree des Königsbrunner Rathauses wird anschaulich und spielerisch gezeigt, wie moderne Energieversorgung funktioniert. Welche Ideen dem Chef von Erdgas Schwaben für die Zukunft vorschweben
Königsbrunn 50 Jahre Erdgas-versorgung in Königsbrunn – ein solches Jubiläum verdient nicht nur einen Festakt, sondern auch eine eigene Ausstellung zum Thema Energie. Denn hinter diesem Jubiläum steckt eine beachtliche Entwicklung.
Um dies zu verdeutlichen, führte Bürgermeister Franz Feigl in seiner Begrüßungsrede die Gäste von Erdgas Schwaben genauso zurück in die Vergangenheit, wie die eingeladenen Schüler und Schülerinnen der 8. Klasse des Gymnasiums und der 9. Klasse der Realschule Königsbrunn. In eine Zeit, die die Jugendlichen nur aus alten Geschichten kennen können, die meisten der anderen Anwesenden im Foyer des Rathauses aber noch miterlebt haben dürften.
Franz Feigls Elternhaus wurde in seiner Kindheit noch mit Kohle und Holz beheizt, wie er anschaulich erzählte: „Da hoffte man morgens beim Aufwachen, dass es noch ein bisschen Wärme vom Abend vorher gab.“Heizung aufdrehen und warm ist es, das sei nicht selbstverständlich gewesen. Im Jahr 1968 wurden die ersten Leitungen für Erdgas verlegt
Ein Erdgasnetz mit 89 Kilometern und 4500 Hausanschlüssen
und die ersten Haushalte angeschlossen. Heute verfügt die Stadt über 89 Kilometer Ortsnetzleitung und fast 4500 Hausanschlüsse.
Wie das mit den Gasleitungen aber genau funktioniere, wie das Gas aus der Nordsee oder auch aus Russland hierher transportiert wird, sei auch für ihn schwer nachzuvollziehen. Das Thema fasziniere den Bürgermeister aber auf alle Fälle. Und da der Bereich Energie sowie die Verringerung von CO2 (Kohlenstoffdioxid) ein wichtiges Zukunftsthema bleiben wird, riet er den jungen Menschen, sich darüber zu informieren.
Das hatten die meisten der Jugendlichen schon vor den offiziellen Ansprachen gemacht und sich ganz ungezwungen und auch durchaus mit eigenem Energieeinsatz an den Stationen der Wanderausstellung ausprobiert. Die interaktive Ausstellung trägt den Titel „Unsere Energiewelt heute und morgen“. Insgesamt laden sechs Stationen im Foyer des Rathauses dazu ein, beispielsweise neue technische Entwicklungen im Energiebereich oder fossile und regenerative Energien näher kennenzulernen. Dabei ist die Anwendung ganz einfach, mit Berührung des Bildschirmes (Touchscreen) bekommt man die nötigen Anleitungen und Fragestellungen. Besonders beliebt war die Station, bei der die Stromerzeugung mal selbst in die Hände bzw. in die Beine genommen werden kann. Auf dem Stepper verausgabten sich vor allem die Jungs und an der Säule konnten sie genau ablesen, wie viel Kilowatt (kw) sie sich erarbeitet haben.
Bis man einen normalen Fön (mit 1000 kw) anschließen kann, muss der Mensch ganz schön lange und intensiv in die Pedale treten, wie Markus Last in seiner Rede erklärte. Der Geschäftsführer von Erdgas Schwaben unternahm ebenfalls eine sehr unterhaltsame Zeitreise in die 60er-jahre: „Unbemannte Mondlandungen hatten schon stattgefunden, aber innovativ war in diesem Zusammenhang die Umkreisung des Mondes 1968.“Innovativ war das Stichwort und die Überleitung zu den Visionen, die Erdgas Schwaben für die Zukunft hat: „Gasleitungen und Stromnetz müssen zusammenwachsen“, ist eines der Anliegen des Geschäftsführers. Er ist überzeugt, dass es Gas auch zukünftig weiter geben wird, aber: „Gas muss grüner gemacht werden.“Sprich: Die weltweiten Emissionen müssen reduziert werden. Das sei eines der Projekte für die kommenden 50 Jahre“, betonte Last.
Für die Schulkinder
der
Stadt hatte Erdgas Schwaben als Geschenk fünf Aufführungen des Kinderund Jugendtheaters Eukitea, überreicht durch Helmut Kaumeier (Leiter Kommunalkunden), dabei. Da wird im kommenden Jahr sicherlich viel Energie fließen zwischen Bühnendarstellern und Zuschauern, genau wie bei der musikalischen Rahmenbegleitung des Festakts. Am Piano bot Musiker Markus Nagl energetisch klingende Eigenkompositionen mit viel Schwung dar.
Den richtigen Schwung, die interaktive Ausstellung anzuschauen und auszuprobieren, wünscht Kulturbüroleiterin Ursula Off-melcher als Organisatorin den zukünftigen Besuchern des Rathauses und hofft zusammen mit Bürgermeister Franz Feigl auf viel Interesse aus der Bevölkerung.
OÖffnungszeiten Die Ausstellung ist während der regulären Öffnungszeiten im Rathaus zu erleben Montag 8 bis 12.30 Uhr; Dienstag 7 bis 16 Uhr; Donnerstag 8 Uhr bis 12.30 Uhr sowie 14 bis 18 Uhr und Freitag 8 bis 12.30 Uhr. Die Ausstellung ist bis einschließlich Mittwoch, 2. Januar, zu besuchen.