Frankfurter Auf und Ab
Nach holprigem Start schien es für die Eintracht zulaufen. Zuletzt gingen allerdings zwei Partien verloren
Was war das für eine Saison für die Frankfurter Eintracht: In der Liga holten die Hessen 2017/18 souveräne 49 Punkte und bewegten sich fortwährend in angenehmen Tabellenregionen. Am Ende stand der achte Platz zu Buche. Die Kür aber legten die Eintracht-Kicker im Pokal ab: Im Berliner Finale besiegte Frankfurt die Bayern überraschend mit 3:1 und holte nach 30 Jahren wieder einmal einen Titel.
Ein wenig pikant daran: Niko Kovac, Erfolgscoach in der Main-Metropole, wechselte wenig später zu den Bayern an die Isar. Da auch noch einige Leistungsträger den Verein verließen, war nicht so ganz klar, wohin die Reise gehen soll. Nicht wenige Experten prognostizierten den Rot-Schwarz-Weißen auch aufgrund der ungewohnten Belastung in der Europa League eine schwierige Punktrunde. Die ersten beiden Pflichtspiele ließen dann auch nichts Gutes erahnen: Im Supercup ging die Eintracht gegen Meister Bayern mit 0:5 unter, schlimmer noch war aber die Pokalblamage beim SSV Ulm. Der amtierende Titelträger verlor gegen die viertklassigen Spatzen mit 1:2. Nach der Schlappe bat der neue Trainer, der Österreicher Adi Hütter, um Geduld: „Ich bin hergekommen, um eine neue Mannschaft aufzubauen, dass das nicht von heute auf morgen geht, ist klar.“
Es ging bis auf Platz 3 nach oben
Auch in der Liga stotterte der EintrachtMotor noch erheblich. Zwar gab es zum Auftakt einen Dreier gegen Freiburg, doch dann folgten ein Unentschieden und drei Niederlagen. Die Pessimisten schienen
recht zu behalten. Doch ab Ende September lief es bei der Eintracht: Dank fünf dreifachen Punktgewinnen und einer Punkteteilung in den folgenden sechs Begegnungen schoben sich die Hessen immer weiter nach oben – bis auf Platz drei. Die Reisen durch Europa erledigte die Mannschaft zudem mit Bravour, eilte von Sieg zu Sieg und qualifizierte sich schon früh für die folgende Zwischenrunde.
Die letzten Ergebnisse allerdings erwiesen sich als Euphoriebremse: Am 13. Spieltag verlor das Hütter-Team nach elf unbesiegten Partien in Folge mit 1:2 gegen Wolfsburg, auch beim folgenden Auswärtsspiel in Berlin kehrte die Mannschaft nicht in die Erfolgspur zurück: Gegen die Hertha endete die Begegnung mit 0:1. Erstmals seit der Niederlage im Supercup im August war Frankfurt ohne eigenen Torerfolg geblieben. „Wir haben in den zwei Spielen zuletzt nicht mehr die Kompaktheit gehabt wie in den Spielen zuvor. Das hat gegen Wolfsburg und auch heute nicht gestimmt, vor allem in den entscheidenden Situationen“, bemängelte SGE-Profi Danny Da Costa. „Ich sehe es ja selbst auf dem Platz, dass aktuell einfach die Durchschlagskraft fehlt. Auch der Wille, das Tor erzwingen zu wollen. Wir müssen zusehen, dass wir das wieder besser hinkriegen.“
Während die Eintracht-Formkurve also derzeit etwas nach unten zeigt, kam der Gegner, der am Sonntag in der Commerzbank-Arena erwartet wird, zuletzt etwas besser in Fahrt: Nach einem enttäuschenden Start in die Punktrunde holte Bayer Leverkusen zuletzt sieben Punkte aus drei Ligaspielen: Gegen den VfB Stuttgart und den FCA konnte die Werkself gewinnen, gegen den Club endete die Partie 1:1.