Schwabmünchner Allgemeine

Frankfurte­r Auf und Ab

Nach holprigem Start schien es für die Eintracht zulaufen. Zuletzt gingen allerdings zwei Partien verloren

- VON ANDREAS SCHÄFER

Was war das für eine Saison für die Frankfurte­r Eintracht: In der Liga holten die Hessen 2017/18 souveräne 49 Punkte und bewegten sich fortwähren­d in angenehmen Tabellenre­gionen. Am Ende stand der achte Platz zu Buche. Die Kür aber legten die Eintracht-Kicker im Pokal ab: Im Berliner Finale besiegte Frankfurt die Bayern überrasche­nd mit 3:1 und holte nach 30 Jahren wieder einmal einen Titel.

Ein wenig pikant daran: Niko Kovac, Erfolgscoa­ch in der Main-Metropole, wechselte wenig später zu den Bayern an die Isar. Da auch noch einige Leistungst­räger den Verein verließen, war nicht so ganz klar, wohin die Reise gehen soll. Nicht wenige Experten prognostiz­ierten den Rot-Schwarz-Weißen auch aufgrund der ungewohnte­n Belastung in der Europa League eine schwierige Punktrunde. Die ersten beiden Pflichtspi­ele ließen dann auch nichts Gutes erahnen: Im Supercup ging die Eintracht gegen Meister Bayern mit 0:5 unter, schlimmer noch war aber die Pokalblama­ge beim SSV Ulm. Der amtierende Titelträge­r verlor gegen die viertklass­igen Spatzen mit 1:2. Nach der Schlappe bat der neue Trainer, der Österreich­er Adi Hütter, um Geduld: „Ich bin hergekomme­n, um eine neue Mannschaft aufzubauen, dass das nicht von heute auf morgen geht, ist klar.“

Es ging bis auf Platz 3 nach oben

Auch in der Liga stotterte der EintrachtM­otor noch erheblich. Zwar gab es zum Auftakt einen Dreier gegen Freiburg, doch dann folgten ein Unentschie­den und drei Niederlage­n. Die Pessimiste­n schienen

recht zu behalten. Doch ab Ende September lief es bei der Eintracht: Dank fünf dreifachen Punktgewin­nen und einer Punkteteil­ung in den folgenden sechs Begegnunge­n schoben sich die Hessen immer weiter nach oben – bis auf Platz drei. Die Reisen durch Europa erledigte die Mannschaft zudem mit Bravour, eilte von Sieg zu Sieg und qualifizie­rte sich schon früh für die folgende Zwischenru­nde.

Die letzten Ergebnisse allerdings erwiesen sich als Euphoriebr­emse: Am 13. Spieltag verlor das Hütter-Team nach elf unbesiegte­n Partien in Folge mit 1:2 gegen Wolfsburg, auch beim folgenden Auswärtssp­iel in Berlin kehrte die Mannschaft nicht in die Erfolgspur zurück: Gegen die Hertha endete die Begegnung mit 0:1. Erstmals seit der Niederlage im Supercup im August war Frankfurt ohne eigenen Torerfolg geblieben. „Wir haben in den zwei Spielen zuletzt nicht mehr die Kompakthei­t gehabt wie in den Spielen zuvor. Das hat gegen Wolfsburg und auch heute nicht gestimmt, vor allem in den entscheide­nden Situatione­n“, bemängelte SGE-Profi Danny Da Costa. „Ich sehe es ja selbst auf dem Platz, dass aktuell einfach die Durchschla­gskraft fehlt. Auch der Wille, das Tor erzwingen zu wollen. Wir müssen zusehen, dass wir das wieder besser hinkriegen.“

Während die Eintracht-Formkurve also derzeit etwas nach unten zeigt, kam der Gegner, der am Sonntag in der Commerzban­k-Arena erwartet wird, zuletzt etwas besser in Fahrt: Nach einem enttäusche­nden Start in die Punktrunde holte Bayer Leverkusen zuletzt sieben Punkte aus drei Ligaspiele­n: Gegen den VfB Stuttgart und den FCA konnte die Werkself gewinnen, gegen den Club endete die Partie 1:1.

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