Schwabmünchner Allgemeine

Felsenstei­ner musizieren mit einem Profi

Nach drei Tagen intensiven Übens spielen Königsbrun­ner Schüler mit Sänger Paul O’Brien aus Kanada

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Königsbrun­n Das Eis brach bereits beim ersten Lied. Paul O’Brien hatte gerade ein paar Takte gesungen und Gitarre gespielt, da gingen die ersten Kinder und Jugendlich­en aus dem Publikum schon mit rhythmisch­en Bewegungen mit. Sie hatten als Schüler der Fritz-Felsenstei­nSchule bereits drei Tage lang mit dem kanadische­n Musiker im Rahmen eines Musikworks­hops musiziert und dabei in kurzer Zeit Erstaunlic­hes auf die Beine gestellt.

Den ersten Teil des Konzerts bestritt Paul O’Brien zunächst mit eigenen Kompositio­nen und selbst arrangiert­en Stücken bekannter Liedermach­er wie Gordon Lightfoot oder Leonard Cohen. Seine irischen Wurzeln waren musikalisc­h deutlich zu erkennen. Immer wieder holte er zur Begleitung einen Schüler aus dem Publikum auf die Bühne.

Das eigentlich­e Highlight für die Felsenstei­n-Schüler aber folgte nach der Pause, als einzelne Musikgrupp­en die Ergebnisse ihrer Arbeit mit Paul O’Brien präsentier­en durften. Die Schulband „School of Rock“legte einen ebenso fulminante­n Auftritt hin, wie der Felsenstei­n-Chor oder andere Musikgrupp­en, die sich für den Workshop zum Teil spontan zusammenge­funden hatten. Die Jugendlich­en spielten dazu unterschie­dliche Instrument­e wie Klavier, Bassgitarr­e oder auch mal eine Tischharfe oder eine griechisch­e Gitarre, eine sogenannte Bouzouki. Immer wieder griff Paul O’Brian zur Gitarre und begleitete die eine oder andere Darbietung. Die Begeisteru­ng der jungen Musiker war da schon längst auf die rund 150 Konzertbes­ucher, darunter viele Eltern, übergespru­ngen.

Dem Konzert vorausgega­ngen waren zwei Tage intensiven Übens mit Paul O’Brien. Am dritten Tag wurden dann 17 Stücke zunächst für eine CD aufgezeich­net, die dann im Rahmen des Konzerts auch der Öffentlich­keit präsentier­t wurden. Rund 100 Schüler beteiligte­n sich am Workshop. Michael Peckelsen, Projektlei­ter und Musiklehre­r an der Fritz-Felsenstei­n-Schule, hatte die Schüler zuvor aufgerufen, sich mit eigenen Ideen zu präsentier­en.

Besonders beeindruck­end war die motivieren­de Art und Weise, wie der Musiker, der in Kanada lebt, auf die Schüler einging, zuhörte und deren Musikideen mit wenigen Kniffen zu einem Stück machte, das die körperbehi­nderten Schüler zu einer tollen Darbietung umsetzen konnten. „Ich versuche, mit dem zu arbeiten, was die Schüler an Fähigkeite­n und Ideen mitbringen, freue mich auf musikalisc­he Überraschu­ngen und versuche, ihnen Selbstvert­rauen zu vermitteln“sagt Paul O’Brien. Er ist Lehrer und Musiker und hat in Deutschlan­d bereits an 150 Schulen ähnliche Musikworks­hops veranstalt­et. Auch an der Fritz-Felsenstei­n-Schule war er bereits mehrmals zu Gast – diesmal allerdings zur Freude von Schülern, Eltern und Lehrern mit einem abschließe­nden Konzert.

„Das sind besonders wertvolle Erfahrunge­n, die unsere Schüler hier sammeln konnten. Jeder, der ein Instrument spielt oder in einem Chor singt, der weiß, wie schön es ist, gemeinsam zu musizieren – vor allem mit Unterstütz­ung eines Vollblutmu­sikers wie Paul“, erklärt Schulleite­r Gerhard Schweiger. Es ist Ziel des Fritz-Felsenstei­n-Hauses, die Schüler auch durch solche Erfolgserl­ebnisse in ihrer Persönlich­keitsentwi­cklung einen großen Schritt nach vorne zu bringen.

 ?? Foto: Medienagen­tur Heim ?? Musiker Paul O’Brien spielte zusammen mit Schülern der Felsenstei­nschule, hier mit Livia Stötzer.
Foto: Medienagen­tur Heim Musiker Paul O’Brien spielte zusammen mit Schülern der Felsenstei­nschule, hier mit Livia Stötzer.

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