Die Birkacher lassen nicht locker
Mobilfunkmast 261 Unterschriften gegen den geplanten Standort an Schwabmünchens Bürgermeister übergeben. Warum die Mehrheit der Bürger den Mast 300 Meter verlegen möchte
Schwabmünchen Die Bewohner des Stadtteils Birkach lassen nicht locker. Sie übergaben jetzt Schwabmünchens Bürgermeister Lorenz Müller (CSU) eine Liste mit 261 Unterschriften, um eine Verlegung des geplanten Mobilfunkmasts zu erreichen, der ihrer Meinung nach zu nah am Ort geplant ist. Damit haben rund 80 Prozent aller Wahlberechtigten aus den Ortsteilen Birkach, Klimmach und Leuthau die Petition unterschrieben.
Beim Schwabmünchner Bürgermeister rannten sie damit offene Türen ein. Als Standort favorisiert der Mobilfunkbetreiber Telefonica (O2) für den Sendemast den Wald an der Straße nach Konradshofen. Die Birkacher und auch Bürgermeister Lorenz Müller wünschen sich, dass der westlich von Birkach geplante Mobilfunkmast rund 300 Meter weiter südlich errichtet wird, also weiter weg von der Wohnbebauung. Beide Standorte sind auf dem Gebiet der Stadt Schwabmünchen. „Laut Aussage von Telefonica würde der von favorisierte Standort von der technischen Seite genauso gut funktionieren“, sagte Sandra Pfänder. Sie hat die Petition mit initiiert und betont, dass sie und ihre Mitstreiter keine „militanten Mobilfunkgegner sind. Aber wir wollen die Funkbelastung der Bürger durch mehr Abstand zur Bebauung deutlich verringern“.
Allerdings sind die Kosten für den Stromanschluss an dem von den Birkachern favorisierten Standort höher. „Wir haben bei Telefonica und den Lechwerken nachgefragt, aber keiner konnte uns sagen, um wie viel das teurer ist“, sagt Lorenz Müller, der ankündigte, das Thema in der nächsten Stadtratssitzung auf die Tagesordnung zu setzen: „Die Forderung nach einer Verlegung des Standortes sollte auch der Stadtrat unterstützen“, so der Schwabmünchner Bürgermeister, der jetzt vor allem Klarheit darüber haben will, welche Mehrkosten auf den Mobilfunkkonzern zukommen würden. Die Stadt könne den Mobilfunkbetreiber nicht verpflichten, einen anderen Standort zu wählen, so Müller. „Wir können natürlich das Grundstück nicht zur Verfügung stellen. Aber dann ziehen sie zehn Meter weiter auf das Gebiet von Konradshofen, und wir können nichts machen“, hatte der Bürgermeister schon auf der Bürgerversammlung in Birkach gesagt, auf der das Thema die Gemüter erregte.
Vonseiten der Initiatoren der Petition wurde noch eine andere Vauns riante ins Spiel gebracht: Die Stadt Schwabmünchen könnte doch die Mehrkosten für die Erschließung übernehmen. Hier machte Müller den Birkachern wenig Hoffnung: „Ich glaube nicht, dass es zulässig ist, dass sich die Stadt mit Steuermitteln an den Kosten eines Mobilfunkunternehmens beteiligen kann. Aber ich werde das prüfen lassen“, versprach Müller.