Schwabmünchner Allgemeine

Schüler sitzen fest

Wie eine Klasse aus München im Kleinwalse­rtal strandete

- VON SILVIA REICH-RECLA

Baad Da führt kein Weg mehr raus und auch keiner rein: 33 Siebtkläss­ler und vier Lehrer eines Gymnasiums aus München sitzen im Bildungsze­ntrum Outward Bound in Baad im Kleinwalse­rtal fest. Für die Kinder sei es ein großes Abenteuer, „von dem sie in 20 Jahren noch erzählen werden“, sagt einer der Lehrer.

Die Straße nach Baad, ganz hinten im Kleinwalse­rtal, blieb wegen Lawinengef­ahr weiterhin gesperrt. Die Schulklass­e und ihre Lehrer konnten deshalb nicht heim nach München fahren. „Natürlich sind wir mit den Eltern in Kontakt“, sagt einer der Pädagogen. „Wir schicken per E-mail viele Fotos, sodass sie wissen, dass es ihren Kindern gut geht.“Gute Kommunikat­ion sei das A und O.

Das Programm sei von Skifahren kurzerhand umgestellt worden auf Iglubauen, Schneeolym­piade sowie Schneekund­e samt Bedienen von Lawinensuc­hgeräten, um Verschütte­te zu finden. Nicht, um Panik zu schüren, sondern um die Kinder mit den möglichen Gefahren im alpinen Winter vertraut zu machen. Im Outward Bound, einem Gruppenhau­s mit Mehrbettzi­mmern, stünden alle diese Geräte zur Verfügung.

Die Gruppe muss so lange bleiben, bis die Straße wieder sicher ist und freigegebe­n wird. „Von Ortsansäss­igen haben wir erfahren, dass vor 20 Jahren eine Gruppe zwei Wochen festsaß“, sagt ein 29-jähriger Lehrer, der selbst in Immenstadt aufgewachs­en ist, Schnee in solchen Dimensione­n aber noch nie erlebt hat.

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Foto: Florian Lippert Das Bergdorf Baad ist eingeschne­it. Eine Schulklass­e sitzt fest.

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