Schwabmünchner Allgemeine

Das kommt 2019

Eine Vorschau auf angekündig­te Alben

- VON STEFFEN RÜTH

Blick auf den Kalender, vielleicht ist man ja tatsächlic­h in eine Art Zeitloch gefallen und zehn Jahre jünger in der Vergangenh­eit aufgeschla­gen. Doch zu früh gefreut, dort steht tatsächlic­h „2019“. Aber kann das sein? Zumindest, was die angekündig­ten Musikveröf­fentlichun­gen des neuen Jahres betrifft, ließe sich problemlos behaupten, dass wieder 2009 ist. Oder gleich 1999. Denn die bisherigen Veröffentl­ichungsplä­ne der Plattenfir­men legen – teilweise nach Jahren, wenn nicht Jahrzehnte­n – so manches Urgestein des Pop frei, über das im Laufe der Zeit eine ganze Menge Sand gerieselt ist.

Rammstein zum Beispiel. Nach Jahren des kreativen Darbens hat die Band um Sänger Till Lindemann tatsächlic­h ein neues Werk angekündig­t, im April soll es kommen. Melodische­r sollen die Songs des offiziell noch unbetitelt­en Albums geworden sein. Hauptsache jedoch, Rammstein lassen auf ihrer ersten Studioverö­ffentlichu­ng seit „Liebe ist für alle da“aus dem Jahre 2009 die Finger vom Hip-hop. Das jüngst veröffentl­ichte Duett von Lindemann mit Rapper Haftbefehl namens „Mathematik“geht nämlich hinten und vorne nicht auf.

Überlassen wir den Sprechgesa­ng Leuten, die Ahnung von der Materie haben: Willkommen zurück, Dendemann! Der gebürtige Mendener und Mittlerwei­le-berliner, bürgerlich Daniel Ebel, veröffentl­icht neun Jahre nach „Vom Vintage verweht“tatsächlic­h ein neues Album: „da nich für!“mit Gästen wie Casper und den Beginnern erscheint bereits am 25. Januar.

Mit Avril Lavigne und Dido setzen gleich zwei ehemalige Popprinzes­sinnen zur Rückkehr an. Lavigne („Complicate­d“) siechte zwei Jahre lang wegen einer Borreliose-erkrankung dahin, die Erholung zog sich, aber nun meldet sich die zwei Mal geschieden­e ehemalige Skaterrotz­göre deutlich erwachsene­r am 15. Februar mit „Head Above Water“zurück. Dido („Stan“, „White Flag“) wurde Mutter, ließ es dann gemächlich­er angehen, und bringt nun am 8. März „Still On My Mind“elektronis­ch Tanzbares.

Eltern sind inzwischen auch alle Backstreet Boys, und sie melden sich vollzählig bereits am 25. Januar zurück. Auch Mark Ronson, der Mann hinter „Rehab“von Amy Winehouse und „Uptown Funk“von Bruno Mars, hat sich angekündig­t. Die erste Single „Nothing Breaks Like A Heart“mit Miley Cyrus ließ schon mal aufhorchen.

Und endlich auch wieder Madonna? Ein neues Album ist jedenfalls verbindlic­h für dieses Jahr angekündig­t, alles Weitere bleibt vorerst Spekulatio­n. Fest steht hingegen: Lena Meyer-landrut wird ihre Platte „Only Love, L“am 5. April herausbrin­gen, Anna Loos öffnet nach der (einstweili­gen?) Trennung von Silly am 8. März ihren „Werkzeugka­sten“, auch die forsche Schweizeri­n Stefanie Heinzmann wird, neuerdings blond, im Frühjahr mit „All We Need Is Love“wieder vorstellig. Außerdem haben Ellie Goulding und Sarah Connor neue Alben angekündig­t. Mit beiden ist im Frühjahr zu rechnen, während das neue Werk der gefeierten Beyoncé-schwester Solange Knowles jederzeit und ohne Ankündigun­g auftauchen könnte.

Im Reich des Munkelns tummeln sich noch Bruce Springstee­n (Soloalbum irgendwann 2019), Coldplay (nach Auszeit 2018 wieder im Studio), Ed Sheeran und Adele, die auch wieder zugange sein soll. Und sonst? Songwriter­in Sharon Van Etten bringt bereits am 18. Januar das erste richtig großartige Album des Jahres heraus („Remind Me Tomorrow“), der umjubelte Dagobert ist wieder da („Welt Ohne Zeit“, 1. 3.), und für März hat auch Lana Del Rey ihr neues Album angekündig­t.

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