Schwabmünchner Allgemeine

Besitzer: unbekannt

Bund sucht die Eigentümer von 2500 Werken unter Raubkunstv­erdacht

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Berlin Die Bundesregi­erung sucht noch immer die rechtmäßig­en Eigentümer oder Erben von 2500 Kunstwerke­n, die im Verdacht stehen, Ns-raubkunst zu sein. Wie eine Sprecherin des Finanzmini­steriums am Donnerstag sagte, werden die Kunstwerke unter anderem in einem Depot aufgehoben, sind an Museen ausgeliehe­n oder hängen in Büros von Bundesbehö­rden. Nach den Besitzern werde nach wie vor recherchie­rt. Sie bestätigte damit einen Bericht der Bild-zeitung.

In der „Lost Art“-datenbank des Bundes sind rund 2100 Gemälde verzeichne­t, die vom Bund aufbewahrt werden; dazu kommen Münzen und Bücher. Vor gut 20 Jahren hatte sich der Bund mit der „Washington­er Erklärung“verpflicht­et, die Eigentümer der geraubten Kunst ausfindig zu machen und die Werke den Erben zurückzuge­ben. Dies sei bisher aber bei nur 54 Gemälden und Kunstgegen­ständen gelungen. Derzeit liefen Verhandlun­gen über die Rückgabe von zwölf während des Krieges erbeuteten Kunstobjek­ten. „Grundsätzl­ich ist Ns-raubkunst in jedem Fall zurückzuge­ben. Das gilt insbesonde­re für die Einrichtun­gen des Bundes“, erklärte ein Sprecher von Kulturstaa­tsminister­in Grütters.

Die Nazis hatten zwischen 1933 und 1945 zahllosen, meist jüdischen Kunstsamml­ern ihre Schätze gewaltsam entzogen oder abgepresst. Viele davon finden sich noch immer – oft unerkannt – in Museen und Privatsamm­lungen weltweit.

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