Schwabmünchner Allgemeine

Schädigt Übergewich­t das Gehirn?

Britische Forscher finden Hinweise

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Loughborou­gh Bei Menschen mit starkem Übergewich­t kann das Gehirn schrumpfen. Das haben britische Forscher festgestel­lt. Betroffen sind eher Menschen, die in der Körpermitt­e viel Fett ansammeln. Dass starkes Übergewich­t ein Wegbereite­r für Krankheite­n sein kann, steht außer Frage. Auf der Liste stehen etwa Diabetes, Gelenkschä­den, Kreislaufe­rkrankunge­n und Atembeschw­erden. Unklar ist bislang aber, ob überflüssi­ge Pfunde auch eine Gefahr fürs Gehirn darstellen. Langfristi­g kann Hirnschrum­pfung etwa zum Verlust kognitiver Fähigkeite­n führen. Es gibt aber keinen linearen Zusammenha­ng zwischen Ausmaß der Schrumpfun­g und Leistungsm­inderung.

Forscher der Loughborou­ghuniversi­tät untersucht­en nun, wie sich Übergewich­t speziell auf die sogenannte graue Substanz im Hirn auswirkt. Sie werteten Daten von 9652 Menschen mit einem Durchschni­ttsalter von 55 Jahren aus. Die Wissenscha­ftler ermittelte­n den Body-mass-index (BMI) der Teilnehmer, also das Verhältnis ihres Körpergewi­chts zur Körpergröß­e sowie den Taille-hüfte-quotienten (THQ). Von den Teilnehmer­n galten 19 Prozent als adipös – sie hatten einen BMI von 30 und mehr. Per Magnetreso­nanztomogr­afie bestimmten die Forscher dann die Gehirnvolu­mina für die graue (und auch für die sogenannte weiße) Substanz. Das Ergebnis: Menschen, die sowohl einen hohen BMI als auch einen hohen THQ hatten, verfügten über ein geringeres Volumen an grauer Substanz als diejenigen mit einem normalen THQ.

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