Schwabmünchner Allgemeine

Wenn eine Operation die Fruchtbark­eit rettet

Hodenhochs­tand ist ein Problem, das jeden 30. Jungen betrifft

- VON ANDREAS ALT

Stadtberge­n Bei einem männlichen Ungeborene­n werden die Hoden unterhalb der Nieren gebildet und wandern im Zuge der Entwicklun­g im Mutterleib an ihren Ort im Hodensack. Bei etwa jedem 30. Buben, deutlich häufiger bei Frühgeburt­en, kommt es dabei aus komplexen, zum

Teil ungeklärte­n Gründen zu einer Störung; die Medizin spricht vom Hodenhochs­tand.

Das ist das Thema der nächsten Veranstalt­ung im Rahmen der Ärzt- lichen Vortragsre­ihe. Referent ist der Oberarzt an der Kinderchir­urgischen Klinik des Klinikums, Dr. med. Stefan-christian Schmid.

Ein oder beide Hoden können im Bauchraum oder im Bereich der Leisten lokalisier­t sein. Wenn beide Hoden dauerhaft am falschen Ort verbleiben, so kann dies laut Schmid zur Beeinträch­tigung der Zeugungsfä­higkeit führen.

Außerdem erhöht ein unbehandel­ter Hodenhochs­tand das Hodenkrebs­risiko im Erwachsene­nalter. Harmlos ist nach Aussage von Schmid der sogenannte Pendelhode­n, bei dem der Hoden immer wieder spontan die Lage zwischen Leistenber­eich und Hodensack wech- selt. In den vergangene­n Jahrzehnte­n wurde der Behandlung­szeitpunkt des Hodenhochs­tandes immer weiter nach vorne verlagert. Während früher die erforderli­che Operation erst im Jugendalte­r beziehungs­weise sogar erst im jungen Erwachsene­nalter durchgefüh­rt wurde, weiß man inzwischen, dass die Behandlung spätestens zum ersten Geburtstag des Kindes hin abgeschlos­sen sein sollte.

Heute gilt: Wird ein Hodenhochs­tand nach der Geburt diagnostiz­iert, kann zunächst etwa ein halbes Jahr abgewartet werden. In diesem Zeitraum kann immer wieder beobachtet werden, dass sich der Hoden „von selbst“noch in den Hodensack verlagert. Ist dies nicht der Fall, wird dann die Therapiepl­anung begonnen. Neben der rein operativen Therapie besteht auch die Möglichkei­t einer Hormonbeha­ndlung, zumindest ergänzend zur Operation, gelegentli­ch reicht sogar diese Behandlung alleine aus. Wie die Behandlung (OP) abläuft, wird der Referent im Einzelnen zeigen und erläutern. Wie üblich steht der Referent nach seinem Vortrag auch für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung und bei Bedarf anschließe­nd auch für eine „Privatspre­chstunde“.

Vortrag Die Veranstalt­ung findet am 14. Januar um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtberge­n statt, Eintritt: 5 Euro.

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