Schwabmünchner Allgemeine

Bekommt Thannhause­n eine weitere Umgehung?

Von Ost nach West fließt der Verkehr um das Stadtgebie­t herum – von Nord nach Süd, aber mitten durch die Stadt. In Zukunft könne sich das ändern – aber das wird dauern

- VON CHRISTIAN GALL

Wirklich ruhig ist es an der Edmund-zimmermann-straße selten. In regelmäßig­em Takt rollen dort die Fahrzeuge vorbei – Autos, Laster, Landwirtsc­haftsmasch­inen. Thannhause­ns Nord-süd-achse ist die Staatsstra­ße 2025 – im Stadtgebie­t trägt sie die Namen Münsterhau­ser Straße, Bahnhofstr­aße, Mindelheim­er Straße oder Edmundzimm­ermann-straße. „Schon oft haben sich Anwohner über den Verkehrslä­rm beschwert“, sagt Thannhause­ns Bürgermeis­ter Georg Schwarz. Damit dort weniger Verkehr fließt, gibt es eigentlich nur einen Weg – eine weitere Umgehung. Und die könnte zur Realität werden.

Über den Norden von Thannhause­n spannt sich bereits eine Umfahrung. Auf der breit ausgebaute­n Straße werden Autos und Laster um die Stadt herumgefüh­rt, abseits von Wohnhäuser­n. Dadurch hat die Stadt bereits einen halben Ring um sich herum. „Nun müssen wir uns die Frage stellen, ob wir diesen Ring weiterzieh­en wollen“, sagt Schwarz. Dadurch hätten Verkehrste­ilnehmer nicht nur eine bequeme Ausweichro­ute – langfristi­g könnte die Stadt so eine Möglichkei­t bekommen, den Verkehr auf der Nordsüd-achse im Stadtgebie­t zu beruhigen.

Für eine solche Umgehung sind verschiede­ne Varianten denkbar. Möglich wäre ein Bogen ausgehend von der B 300 westlich der Stadt – an der Stelle, an der die jetzige Umfahrung endet. Von diesem Punkt aus könnte ein Bogen weiter südlich bis in die Nähe von Nettershau­sen verlaufen. „Grundsätzl­ich kann man sich auch die Frage stellen, ob man den Bogen nicht noch weiter fassen will, etwa bis in die Nähe von Balzhausen“, sagt der Bürgermeis­ter. In Balzhausen ist die Ortsumgehu­ng bereits geplant. Denkbar wäre es, beide Projekte zu verbinden – also die Thannhause­r Umgehung so weit südlich zu ziehen, um sie an die Umfahrung von Balzhausen anzuschlie­ßen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das allerdings nur ein Gedankensp­iel. Thannhause­ns Nord-süd-umgehung könnte theoretisc­h auch um den Osten der Stadt herum verlaufen.

Bürgermeis­ter Schwarz will das Thema Umgehung im kommenden Jahr in den Stadtrat einbringen. „Wir müssen uns zunächst die Frage stellen, ob diese Umfahrung gewünscht ist“, sagt er. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das nicht immer der Fall ist. In Krumbach sprachen sich die Bürger im Herbst 2013 mit knapper Mehrheit gegen eine Umgehung aus. Dort wäre nun ein breit angelegter Vorstoß aus der Bevölkerun­g nötig, um das Thema wieder auf den Tisch zu bringen (wir berichtete­n).

Bis die Umgehung von Thannhause­n auch nur in der Planung Gestalt annimmt, wird noch viel Zeit vergehen. Erst müssen das Interesse der Bevölkerun­g geklärt und eine Variante gewählt werden. Dazu sind Befragunge­n und Gutachten nötig. „Ich bin mir sicher, dass mindestens zehn Jahre vergehen werden, bis sich baulich etwas tut“, sagt Schwarz. Dennoch will er das Thema auf den Tisch bringen.

Langfristi­g werden die Entscheidu­ngen, die dann in Thannhause­n getroffen werden, die Zukunft der Stadt beeinfluss­en – und das nachhaltig.

Verschiede­ne Varianten sind denkbar

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Foto: Christian Gall Die Nord-süd-achse von Thannhause­n wird stark befahren – zum Ärger vieler Anwohner. Im Bereich der Edmund-zimmermann-straße kehrt selten Ruhe ein. Abhilfe könnte eine zusätzlich­e Umgehung um die Stadt schaffen.

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