Kardinal im Karneval
Kölner Erzbischof Woelki und die Jecken
Köln Dass die Bläck Fööss Kirchenlieder schrieben, war in Bayern bislang weitgehend unbekannt. Selbst zu ihrem „Mer losse d’r Dom en Kölle“wird ja eher getrunken als gebetet. Was noch mehr für ihr „Drink doch eine met“gilt. Dachte man in Bayern. Aber der Bayer lernt nie aus und weiß seit Donnerstagabend, dem Vorabend der „Pripro“genannten Prinzenproklamation – einem der vielen Höhepunkte des Kölner Karnevals: „Kölsch, das scheint wirklich die Sprache des lieben Gottes zu sein. Denn schöner kann man Nächstenliebe einfach gar nicht zum Ausdruck bringen.“Sowie: Es seien Lieder auf Kölsch entstanden, „die das Zeug haben, wahre Kirchenlieder zu sein“.
Sagte einer, der es wissen muss, der in Köln geborene Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, im ökumenischen Karnevalistengottesdienst im Kölner Dom. Hunderte anwesende Jecken in vollem Ornat, die eine lange Session vor sich haben, hörten es sichtlich gerne. Nachwuchskarnevalisten überreichten dem Erzbischof schließlich ein Pittermännchen, ein Fass Kölsch (Kölsch wie das Bier, nicht wie der Dialekt) – wie der Bayer auf der Internetseite des Erzbistums lernt.