Schwabmünchner Allgemeine

Kardinal im Karneval

Kölner Erzbischof Woelki und die Jecken

- VON DANIEL WIRSCHING

Köln Dass die Bläck Fööss Kirchenlie­der schrieben, war in Bayern bislang weitgehend unbekannt. Selbst zu ihrem „Mer losse d’r Dom en Kölle“wird ja eher getrunken als gebetet. Was noch mehr für ihr „Drink doch eine met“gilt. Dachte man in Bayern. Aber der Bayer lernt nie aus und weiß seit Donnerstag­abend, dem Vorabend der „Pripro“genannten Prinzenpro­klamation – einem der vielen Höhepunkte des Kölner Karnevals: „Kölsch, das scheint wirklich die Sprache des lieben Gottes zu sein. Denn schöner kann man Nächstenli­ebe einfach gar nicht zum Ausdruck bringen.“Sowie: Es seien Lieder auf Kölsch entstanden, „die das Zeug haben, wahre Kirchenlie­der zu sein“.

Sagte einer, der es wissen muss, der in Köln geborene Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, im ökumenisch­en Karnevalis­tengottesd­ienst im Kölner Dom. Hunderte anwesende Jecken in vollem Ornat, die eine lange Session vor sich haben, hörten es sichtlich gerne. Nachwuchsk­arnevalist­en überreicht­en dem Erzbischof schließlic­h ein Pittermänn­chen, ein Fass Kölsch (Kölsch wie das Bier, nicht wie der Dialekt) – wie der Bayer auf der Internetse­ite des Erzbistums lernt.

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Foto: Erzbistum Köln, Tomasetti Kardinal Woelki mit einem „Pittermänn­chen“.

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