Hecht kämpft 15 Minuten an der Angelschnur
Fang Ein Wehringer holt 1,35 Meter langen Raubfisch aus der Wertach. Größter Fang in der Geschichte des Fischereivereins
Wehringen Es hat etwas gedauert, bis es sich herumsprach, dabei war es wohl der Fang seines Lebens, den der Wehringer Florian Rauscher an einem der letzten Tage des vergangenen Jahres in der Wertach machte. Der Jugendwart des Fischereivereins Wehringen saß südlich der Wertachbrücke auf Hecht und Zander an und fing am Ende den größten Hecht in der Geschichte seines Vereins. „Ich habe zwar schnell gemerkt, dass es ein großer Fisch war, aber das hätte ich mir nicht träumen lassen“, sagt Rauscher. „Als ich ihn gemessen hatte, wusste ich, dass es ein Riese ist.“
Mit einer Länge von 135 Zentimetern und einem Gewicht von 19,6 Kilogramm schafft es dieser Fang sogar auf der Tabelle der Fachzeitschrift Blinker auf Platz 1 der größten Fänge im Jahr 2018, wie nun bekannt wurde.
Beim Spinnfischen in seiner Freizeit war Rauscher zusammen mit seinem Angelkollegen Sebastian Holzer. Ein Gummiköder lockte die potenziellen Angreifer, denn Hechte gehören zu den Raubfischen. „Ich musste gar nicht zu lange warten“, erzählt Rauscher. „Dann hatte ich an der Spinnrute diesen Biss.“Und obwohl es so ein enormer Fisch war, hielt die dünne geflochtene Schnur dem rund 15-minütigen Drill stand. So lange kämpften Fisch und Angler, zogen hin und her.
Anglerfreund Sebastian Holzer half mit, den Fisch anzulanden, denn der hätte im Kescher gar keinen Platz gehabt, und alleine hätte ihn Rauscher gar nicht rausbekommen, wie er nun erzählt.
Am Ende mussten die beiden Fischer sogar selbst ins Wasser steigen, um das Tier aus der Wertach zu heben. Allerdings mit festen Handschuhen, denn „die Zähne sind bei so einem Tier rund einen Zentimeter lang und stehen nach innen – da kann man böse Verletzungen riskieren, wenn man nicht aufpasst“, weiß der erfahrene Angler Rauscher.
Und er kann noch mehr zu seinem Jahrhundertfang erzählen: „Aufgrund der Größe lässt sich abschätzen, dass der Fisch mindestens 20 Jahre alt ist – und ein Weibchen“, lacht Rauscher. „Bei den Hechten werden nur die Damen so groß!“
Nicht erst nach dem Messen war klar: das ist ein ganz besonderer Fang. „Ich habe dann mit unserem Vorsitzenden Michael Mak Rücksprache gehalten, ob ich den Fisch für den Eigenverbrauch verwende oder dem Verein zukommen lasse.“Dieser ganz besondere Fang, der dem Verein einen eigenen Punkt auf der Tagesordnung der letzten Sitzung wert war, soll aber nun nicht verzehrt, sondern präpariert werden und dann im Fischereiheim einen Ehrenplatz finden.