Hier entsteht Augsburgs größtes Hotel Tourismus I
Bislang gibt es in der Stadt nur gut 4600 Hotelbetten. Eine Zahl, die sich in wenigen Jahren deutlich erhöhen dürfte. Ein kleineres Haus wurde zuletzt eröffnet. Wir geben einen Überblick über die Projekte
Auf der Baustelle in der Langenmantelstraße herrscht Betrieb, selbst im Winter. Schwere Maschinen, die auf umgepflügter Fläche umhergefahren werden. Vor einiger Zeit stand an dieser Stelle noch ein BMW-Autohaus, das zuletzt abgerissen wurde. Bald soll hier an der Wertachbrücke das größte Hotel Augsburgs errichtet werden. Ein Haus der Kette Leonardo Hotels – 235 Zimmer und 500 Betten, Fertigstellung wohl 2020, wenn alles klappt. Das ist der Stand.
Für sich alleine genommen ist das geplante Hotel schon eine ganz schöne Nummer. Es ist allerdings nur ein Projekt von vielen ähnlichen in der Stadt. Die Hotellandschaft Augsburgs wird sich in wenigen Jahren erheblich wandeln, so viel ist klar. Aktuell gibt es in der Stadt rund 4600 Hotelbetten. 2021, sagt Götz Beck von der Tourismusgesellschaft Regio Augsburg, könnten es 6500 Betten sein.
Damit sei man immer noch entfernt von anderen Städten, die vergleichbar groß oder sogar etwas kleiner sind, sagt Beck. Freiburg etwa habe knapp 10 000 Betten, Münster über 8000. Dennoch sei die Entwicklung positiv und, wenn alles so komme, aus seiner Sicht auch erst einmal ausreichend. Augsburg sei heute ein beliebter Kongress- und Messestandort, zudem sei der Trend zum Städtetourismus ungebrochen. Auch biete die Uniklinik „viel Potenzial“, etwa für Ärzte-Kongresse. Tatsächlich sollen in direkter Nähe des Krankenhauses zwei große Hotels gebaut werden.
Wir geben einen Überblick über bekannte Projekte:
Schon im Bau ist das Lifestyle-Haus Ninety Nine der Centro Hotel Group im fünfgeschossigen Gebäude Q40 im Innovationspark. Vorgesehen sind 120 Zimmer, fertiggestellt könnte das Hotel bereits im Herbst sein.
Im ehemaligen Kesselhaus der Textilfabrik AKS ist ein Drei-Sterne-Haus geplant, „Hotel beim tim“soll es heißen. 155 Zimmer oder schätzungsweise 300 Betten soll es bieten, zuletzt gab es beim Bau allerdings Verzögerungen.
Knapp 200 Zimmer sollen in Göggingen entstehen: An der Ecke zur Peter-DörflerStraße soll ein Neubau errichtet werden. Geplanter Fertigstellungs- ten soll. Im Sommer 2020 soll das Gebäude bezugsfertig sein. Das Besondere: Bei dem Haus soll es sich um ein Inklusions-Hotel handeln, in dem Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten.
Ebenfalls in der Nähe der Uniklinik will die Kette Letomotel Mitte 2020 ein Hau eröffnen. Die Unterkunft mit 120 Betten soll in der Werner-Heisenberg-Straße entstehen. Bislang betreibt die Firma drei Häuser in München. Gebaut werden soll ab Sommer, zudem will das Unternehmen weiter expandieren: Häuser in Regensburg, Nürnberg, Wien und in der Schweiz sind geplant. Das Motel soll sich an Geschäftsreisende und Touristen richten, aber auch Angehörige von Patienten des Krankenhauses sollen potenzielle Gäste sein.
Auf dem LadehofAreal soll in den kommenden Jahren ein Wohnquartier entstehen – und dazu ein Büro- und Hotelkomplex. Die Pläne für ein mögliches Hotel sind allerdings noch nicht allzu konkret oder zumindest vom Areal-Ei- gentümer noch nicht konkret öffentlich thematisiert worden.
Im Gebiet des Güterzentrums im Städtedreieck Augsburg-Gersthofen-Neusäß soll bald mit dem Neubau eines Hotels mit 220 Zimmern samt Wellness- und Tagungsbereich begonnen werden. Es soll ein Vier-SterneHaus entstehen, die Eröffnung ist für Ende 2020 geplant.
Vor Kurzem wurde zudem in der Altstadt beim Holbeinplatz ein Art Hotel Ana eröffnet, das mit speziellem Konzept punkten will: Elf Apartments stehen in einem denkmalgeschützten Haus Übernachtungsgästen zur Verfügung. Gebucht wird online, die Gäste erhalten Zutrittscodes.
Götz Beck geht davon aus, dass mit den neuen Hotelbauten auch die Grenze von einer Million Übernachtungen im Jahr in der Stadt geknackt werden wird. 1998, sagt er, habe es in Augsburg noch 400 000 Übernachtungen pro Jahr in den Hotels gegeben, 2018 lag diese Zahl bereits bei über 800 000.