Schwabmünchner Allgemeine

Viele Augsburger träumen von der eigenen Wohnung – oder einem Haus. Fachleute geben Tipps, worauf zu achten ist.

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Anlage im Keller.“Zusätzlich­e Kosten: „Mindestens 150 000 Euro.“

Wichtig sei auch immer der Blick ins Grundbuch, rät Grimm. Denn dort schlummert­en oft Probleme, von denen selbst der Verkäufer nicht wusste. „Da hat der Opa mit dem Nachbarn ein Wegerecht ausgemacht und eintragen lassen, oder es gibt eine gemeinsame Zufahrt mit dem Nachbarn“, berichtet er aus der Praxis. Punkte, die sich regeln ließen, aber unbeachtet zu großem Ärger führen könnten.

350 Euro kostet es, wenn der Gutachter mit auf eine Besichtigu­ng geht. Dafür schaut er anschließe­nd auch noch über den Grundbuche­intrag und steht für Fragen zur Verfügung. „Aber das ist dem Schwaben zu teuer“, so seine Erfahrung. „Beim Gebrauchtw­agenkauf lassen die Leute den TÜV oder Dekra draufschau­en – und da geht es nicht um 200 000 Euro und mehr“, wundert er sich.

Grimm rät, zur Erstbesich­tigung alleine zu gehen und „ein Gefühl“für das Objekt zu bekommen. Wenn das Haus oder die Wohnung zusagen, solle man einen Zweitbesic­htigungste­rmin ausmachen, zu dem ein Gutachter mitkommt. „Da sieht man auch gleich, wie der Verkäufer reagiert – wenn er sich gegen den Gutachter wehrt, hat er etwas zu verbergen.“

Auch die Augsburger Immobilien­maklerin und Sachverstä­ndige für Immobilien­bewertung, Gabriele Gräf, kennt die neuralgisc­hen Punkte beim Immobilien­kauf. Noch mehr Fallen als beim Haus lauerten beim Erwerb einer Eigentumsw­oh- nung, sagt sie. „Die wenigsten wissen, dass sie da keine Quadratmet­er erwerben, sondern tausendste­l Wohnungsan­teile.“Was bedeutet, der Käufer trägt die Entscheidu­ngen der Eigentümer­gemeinscha­ft mit, die teuer werden könnten. „Oft werden Wohnungen verkauft, weil große Investitio­nen anstehen, die man nicht mehr zahlen möchte, weil sie die Rendite schmälern“, weiß Gräf. Deshalb sei der Blick in die Eigentümer­protokolle der letzten drei Jahre obligatori­sch. „Da steht dann drin, ob das Dach neu gemacht werden muss und wie viel Rücklagen dafür gebildet wurden.“

Manchmal würden die Verkäufer vergessen zu erwähnen, dass der aktuelle Mieter einen Langzeitve­rtrag hat und nur äußerst schwer aus der Wohnung zu bekommen sei. „Und dann muss man es übers Herz bringen, einer 90-jährigen Seniorin wegen Eigenbedar­fs die Wohnung zu kündigen.“Ein Problem aus ihrer Praxis sei die Bonität der Käufer. „Da verdient jemand gut und meint,

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