Reese-Areal ist längst keine „Peripherie“mehr
Zur möglichen Verlegung des Peutinger Gymnasium ins Reese-Areal und dem Leserbrief vom 6. Februar: Wofür der gute Brecht wieder einmal herhalten muss! Zu Brechts Zeiten war Kriegshaber schon Stadtteil von Augsburg, eingemeindet im Jahr 1916. Die Einwohnerzahl von Augsburg betrug Ende 1916 mit 146 000 etwa die Hälfte des heutigen Bestandes. Entsprechend geringer war damals die flächenmäßige Ausdehnung des gesamten Stadtbereiches. Heute ist das Reese-Areal schon längst keine „Peripherie“mehr. Ein Gymnasium, das auf dem Reese-Areal gebaut würde, läge nur zwei bis zweieinhalb Kilometer (Luftlinie) vom Stadtzentrum entfernt. Als Bildungseinrichtungen in der Peripherie könnte man die Universität oder die künftige Uniklinik bezeichnen, weil diese weit außerhalb der Innenstadt liegen.
Das Baugebiet Reese-Areal hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Stadtteil Kriegshaber auf mehr als 19 200 Bewohner angewachsen ist, die Entwicklung wird sich im Zuge der weiteren Bebauung fortsetzen. Besonders wichtig: Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung ist einer der jüngsten in der Stadt.
Wenn man die vielen Heranwachsenden in Kriegshaber angemessen beschulen will, ist es durchaus sinnvoll – wenn nicht gar geboten –, in ihrem neuen großen Stadtteil auch ein Gymnasium vorzuhalten. Gerd Bindel, Augsburg