Schwabmünchner Allgemeine

Das Unbehagen wächst

- VON CHRISTOPH FREY cf@augsburger-allgemeine.de

Zu Hunderttau­senden unterschre­iben die Bayern, um die Bienen zu retten, aus Berlin soll ein Tierwohl-Siegel kommen, das armen Schweinen hilft, und Stadt und Landkreis Augsburg wollen den Markt für heimische Biolebensm­ittel mit staatliche­r Hilfe ankurbeln. Diese drei sehr unterschie­dliche Beispiele zeigen, wie sehr das Unbehagen an der politisch gewollten und geförderte­n Lebens- und Ernährungs­weise der großen Mehrheit in diesem Land gewachsen ist. Sie zeigen, wie bei mehr und mehr Menschen die Erkenntnis reift, dass sich etwas ändern muss – wobei in vielen Fällen noch gar nicht so richtig klar ist, wie es denn konkret anders laufen müsste, damit sich die Menschheit nicht zu Tode frisst, weil sie nach und nach die eigenen Lebensgrun­dlagen verzehrt. Zu hoch gegriffen?

Eine Forschungs­gruppe der Uni Augsburg hat untersucht, wie teuer Lebensmitt­el sein müssten, wenn man die Unkosten durch die bei der Produktion verursacht­e Umweltbela­stung einrechnet. Besonders in den Fokus gerät dabei die Fleischpro­duktion. Auf konvention­ellem Wege gewonnen, müsste das Schnitzel im Supermarkt demnach fast 200 Prozent teurer sein. Und Biofleisch? Hier wären immer noch gut 80 Prozent fällig.

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