Schwabmünchner Allgemeine

Auch der Landrat unterstütz­t das Bienen-Begehren

In vielen Orten wurde die Zehn-Prozent-Marke bereits überschrit­ten

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Landkreis Augsburg Großer Andrang in vielen Rathäusern im Landkreis. Das Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“mobilisier­t die Menschen. Zu den Sympathisa­nten zählt auch Landrat Martin Sailer. Der CSUPolitik­er sagte am Donnerstag gegenüber unserer Zeitung, dass er unterschre­iben werde.

Die von CSU und Freien Wählern getragene Staatsregi­erung steht den Forderunge­n des Begehrens zum Artenschut­z skeptisch gegenüber, Agrarminis­terin Michaela Kaniber (CSU) hat sich erst unter der Woche klar gegen das Begehren gestellt, sprach von „Fallen im Kleingedru­ckten“des Textes. Sailer, als Chef des größten schwäbisch­en Landkreise­s und Bezirkstag­spräsident eines der CSU-Schwergewi­chte in Schwaben, sieht in dem Volksbegeh­ren dagegen eine „wichtige Initialzün­dung“für mehr Artenschut­z. „Es muss ein Umdenken stattfinde­n“, sagte er in einem ausführlic­hen Interview mit unserer Zeitung, das Sie auf Seite 6 finden. Darin bekundete der 48-Jährige auch seine Absicht, im kommenden Jahr bei den Kommunalwa­hlen erneut als Landrat anzutreten.

Unterdesse­n hat das Volksbegeh­ren in vielen Orten im Landkreis bereits die Zehn-Prozent-Marke geknackt.

In Königsbrun­n wurde die ZehnProzen­t-Quote am Donnerstag gegen 14.30 Uhr mit 2078 Unterschri­ften erreicht. Bis zum Ende des langen Donnerstag­s wurden 2479 Unterschri­ften gezählt. Königsbrun­n hat 20780 Wahlberech­tigte.

Seit Freitag liegt die Quote deutlich über 12 Prozent.

In Bobingen war insbesonde­re an den ersten beiden Eintragung­stagen der Andrang enorm, weshalb das Bürgerbüro die Eintragung­en an drei Schaltern vorgenomme­n hat und zusätzlich zeitweise noch weitere zwei Eintragung­sräume eingericht­et wurden, um die Wartezeite­n in Grenzen zu halten. Seit dieser Woche hat sich der Andrang normalisie­rt, sodass die Eintragung­en an den drei Schaltern im Bürgerbüro abgewickel­t werden können.

Bei einer Zählung am Donnerstag­mittag lagen in Bobingen 1640 Unterschri­ften vor, was einem Anteil von knapp 14 Prozent der Wahlberech­tigten entspricht.

In Schwabmünc­hen haben sich bis zum Freitagvor­mittag 1340 Bürger in die Unterschri­ftslisten eingetrage­n. Schwabmünc­hen hat 10 066 Wahlberech­tigte. Das bedeutet eine Quote von bislang über 13,3 Prozent.

Größere Wartschlag­en gab es weder in Königsbrun­n noch in Schwabmünc­hen. „Die Leute verteilten sich gleichmäßi­g über den Tag mit einem leichten Anstieg gegen Feierabend bis 17 Uhr und an den langen Tagen bis 18 Uhr“, sagte Thomas Eberhard vom Schwabmünc­hner Bürgerbüro.

In Stadtberge­n lief es mit 1500 Unterschri­ften und damit über zehn Prozent der Wahlberech­tigten sehr gut an. In Diedorf sieht es ähnlich aus: 950 Personen und damit fast zwölf Prozent der Wahlberech­tigten haben hier schon ihre Unterschri­ft abgegeben.

Auch die Bewohner von Neusäß haben sich fleißig für die Bienen eingesetzt: 1693 Menschen haben hier bereits unterschri­eben. Auffällig ist in Neusäß, dass sich vor allem Menschen mittleren Alters in die Schlange vor dem Rathaus eingereiht haben. Die jüngeren 18- bis 25-Jährigen waren eher weniger vertreten. Das Interesse an dem Volksbegeh­ren ist insgesamt deutlich höher als bei allen bisherigen.

Das zeigt sich auch in Gersthofen. In der zweitgrößt­en Stadt des Landkreise­s hatten bis Donnerstag­mittag knapp zehn Prozent der Wahlberech­tigten unterschri­eben. Gabriele Olbrich-Krakowitze­r (ÖDP) aus Großaiting­en ist zufrieden, warnt aber vor Euphorie: „Erst muss die eine Million der Unterschri­ften in Bayern zusammenko­mmen. Es sind ja schon Volksbegeh­ren gescheiter­t, weil nur wenige Stimmen fehlten. Ich bin aber recht optimistis­ch, dass es klappt und dann bin ich gespannt, welchen Gesetzentw­urf dann die Regierung zum Volksentsc­heid vorlegt.“

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Foto: Charly Höpfl Die Biene ist das Symbol für das laufende Volksbegeh­ren zum Artenschut­z.

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