Schwabmünchner Allgemeine

Wie Spickzette­l das Lernen leichter machen

Vielen Schülern fällt es schwer, sich auf Hausaufgab­en und Schulstoff zu konzentrie­ren. Eltern wiederum treibt das oft an den Rand der Verzweiflu­ng. Doch mit einfachen Tricks können Kinder und Erwachsene viel erreichen

- VON JONATHAN MAYER Symbolfoto: Daniel Karmann, dpa

Augsburg Mangelnde Konzentrat­ion, keine Lust zu lernen und schließlic­h schlechte Noten. Vielen Eltern dürfte das bekannt vorkommen. Oft fällt es dann schwer, dem Kind den Schulallta­g zu erleichter­n. Doch es gibt einiges, was Mütter und Väter tun können. Lerncoach Astrid Brüggemann aus München und Tanzpädago­gin Frauke Redlin aus Augsburg geben bei der Bildungsin­itiative der Lechwerke in Augsburg Eltern und Lehrern Tipps fürs richtige Lernen.

Das, was Astrid Brüggemann da erklärt, klingt recht einfach. Durch positive Sprache könnten Eltern ihre Kinder motivieren – und ihnen die Angst vor Schulaufga­ben und Abfragen nehmen. „Wenn man dem Kind sagt ,Du brauchst keine Angst vor der Mathearbei­t zu haben‘, was passiert dann? Es bekommt Angst“, erklärt sie. Besser sei, positiv aufs Kind einzuwirke­n. In etwa so: „Du hast gelernt, du kannst den Stoff.“Wichtig beim täglichen Lernen sei jedoch auch, die Verantwort­ung dem Kind zu überlassen. Hilfe bei den Hausaufgab­en sollten Eltern laut Brüggemann nicht direkt anbieten. Häufig reiche es schon, wenn Mutter oder Vater einfach da sind. „Emotionale­re Kinder brauchen einfach die Nähe, die Aufgaben lösen sie dann schon alleine“, erklärt sie.

Doch das ist nicht alles. Besonders wichtig seien die passenden Lernstrate­gien. Eine davon ist das strukturie­rte Arbeiten. Das beginnt schon im Hefteintra­g. Leichte und schwere Dinge sollten unterschie­dlich markiert werden. Das verschaffe Überblick. „Kinder tendieren oft dazu, das zu üben, was sie bereits können. Was sie nicht können, lassen sie dann weg“, sagt die Mentaltrai­nerin. Vielen Kindern helfe es, wenn der ganze Hefteintra­g mit Symbolen neu strukturie­rt wird. So könnten neben dem bereits beherrscht­en Stoff auch Beispielsä­tze oder besonders schwere Aufgaben mit eigenen Symbolen markiert werden. Und auch das hilft: Spickzette­l schreiben. Denn dadurch verschaffe­n sich Kinder selbst einen Überblick und strukturie­ren den Lerninhalt neu. Gleichzeit­ig wird der gelernte Stoff wiederholt. Wichtig dabei: Am Tag der Prüfung bleibt der Spickzette­l daheim. Gelernt wurde dann ja schon.

Viele Eltern beklagen auch die mangelnde Konzentrat­ion ihrer Kinder. Brüggemann und Redlin haben dafür einige Tipps: Handys sollten beim Lernen beispielsw­eise ausgeschal­tet bleiben. Auch regelmäßig­e Pausen seien wichtig. Eine Faustregel besagt: Das Alter des Kindes mal zwei in Minuten ergibt die Zeit, in der sich das Kind am Stück konzentrie­ren kann. Danach helfen einige Minuten Pause, um die Konzentrat­ion wiederaufz­ubauen. Die Pause können Kinder für Sportübung­en nutzen, die den Blutkreisl­auf anregen und das Lernen einfacher machen. Tanzpädago­gin Redlin hat einige einfache Übungen parat: einen bestimmten Rhythmus klopfen, auf einem Bein balanciere­n oder auch Schuhplatt­eln hilft, mehr Schwung ins Lernen zu bringen.

Und nach dem Lernen? Dann sollte mindestens 20 Minuten auf Handy, Fernsehen und Co. verzichtet werden. Denn: „Das Hirn braucht so lange, um das Gelernte zu verarbeite­n“, erklärt Mentaltrai­nerin Brüggemann.

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Damit es in der Schule klappt, ist vor allem das richtige Lernen wichtig. Doch dabei gilt es einiges zu beachten.

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